Samstag, 22. November 2008

Change of plans-Start ins Arbeitsleben

Schon während meines Aufenthalts in Japan habe ich meine Pläne, nach England zu gehen, revidiert. Der Spaß an der Arbeit und eine geringe Motivation noch ein Studium zu beginnen, haben dazu geführt, dass ich meinen Studienplatz bis auf Weiteres auf Eis gelegt habe. Nach einem Kulturschock wieder zurück in Deutschland habe ich mich auf dem Bewerbungsmarkt umgeschaut und fleißig Bewerbungen geschrieben. Trotz Wirtschaftskrise, die sich passenderweise ankündigte als ich gerade begann Bewerbungen zu schreiben, habe ich aber nach 7 Wochen einen tollen Job gefunden. Seit Mitte letzter Woche arbeite ich als Recruiterin und HR Spezialistin bei der Cerner Deutschland GmbH :-). Cerner ist im Bereich Medizintechnik Marktführer in den USA und befindet sich in Europa auf Expansionskurs.
Mein Drang die große weite Welt zu entdecken, hat sich durch Japan nicht gemindert und daher werde ich hier weiterhin über meine Reisen berichten.

Donnerstag, 2. Oktober 2008

Home Sweet Home

Gestern war es also soweit-es ging wieder nach Hause!
Bevor es jedoch wieder zurück ins kalte Deutschland ging, bin ich abends noch mit einigen Praktikanten gemeinsam etwas trinken gegangen. Aber es half alles rauszögern der Abreise nichts-um 6h morgens klingelte mein Wecker, nachdem ich in der Nacht zuvor ein letztes Mal meine Taschen umgepackt hatte. Zunächst galt es meine 37kg Gepäck zum Flughafen zu schaffen, was bei 25° (um 7h morgens!) und hoher Luftfeuchtigkeit recht anstrengend war. Dort angekommen bin ich schnell eingecheckt und vorallem mein Gepäck los geworden :-). Nach einem kleinen Spaziergang über den Flughafen in Narita, ging auch schon mein Flieger nach London. Es stand mir ein 12 Stunden langer Flug bevor und wie man sich vorstellen kann, gibt es angenehmere Dinge. Zum Glück hatte ich einen guten Sitzplatz erwischt und hatte somit etwas Bewegungsfreiheit trotz Flug in der Holzklasse ;-). Aller Abschied fällt schwer und auch mir kamen kurz die Tränen als ich Japan hinter mir lassen musste. Glücklicherweise hat man bei einem so langen Flug viel Zeit sich wieder auf Deutschland einzustellen :-). Damit ich so gut wie möglich die Zeitumstellung überwinden konnte, blieb ich 12 Stunden lang wach und vertrieb mir die Zeit mit Filme schauen und lesen. Endlich kamen wir dann um 17h Londonder Zeit an und ich beeilte mich um schnell zu meinem Anschlussflug nach Frankfurt zu kommen. Wie sich am Gate herausstellte, hätte ich mir die Eile auch sparen können, da der Flug 40 Minuten Verspätung hatte. Um 20h ging es dann aber endlich los und ich landete um 22h deutscher Zeit in Frankfurt und war damit genau 24 Stunden unterwegs gewesen. Um Euch einen kleinen Eindruck meiner Rückreise zu geben, habe ich ein paar Bilder gemacht :-).

Sonntag, 28. September 2008

Letztes Wochenende in Japan oder Abschiedsparty Teil 2


Party Party Party

Dieses Wochenende war mein letztes in Japan und dies war Grund genug jede Minuten auszunutzen. Hier findet Ihr die Bilder vom Wochenende.
Zunaechst ging es am Freitag Abend fuer ein letztes Mal in den Club Ageha in der Bucht von Tokyo. Dort laeuft jeden Freitag HipHop und RnB vom Feinsten und dass konnten Jane und ich uns natuerlich nicht entgehen lassen :). Gegen 7h am Samstag Morgen waren wir dann wieder zurueck zu Hause und haben erst einmal bis nachmittags geschlafen. Nach kurzem Fruehstueck ging es dann wieder Tokyo, da wir dort mit den anderen 6 Praktikanten, die ebenfalls um den 1. Oktober herum nach Hause fliegen unsere Abschiedsparty feiern wollten. Um aber am Sonntag noch den Tag nutzen zu koennen, hatten wir uns ein Hostel gemietet und haben dort von Samstag auf Sonntag bzw. am Sonntag Morgen geschlafen. Unser Hostel war eine Art Kapsel-Hotel, fuer die Tokyo bekannt ist. Allerdings hatten wir keine Kapseln, sondern Holzboxen da das Hostel im Ninja Stil eingerichtet war. Die Boxen waren recht gross, so dass man auch keine Platzangst bekam.
Gemeinsam mit 26 anderen Praktikanten sind wir zunaechst Shabu Shabu essen gegangen. Shabu Shabu ist traditionell Japanisch und eine Art Fondue. Hier schwenkt man das rohe Fleisch oder auch Gemuese durch einen Topf mit heisser Bruehe, durch das Schwenken enststeht ein schabendes Geraeusch und daher kommt der Name Shabu Shabu. Nach dem leckeren Essen sind wir weiter nach Roppongi gefahren und dort gemeinsam in den Club XCross gegangen. Dort haben wir bis morgens getanzt und gefeiert und unseren letzten gemeinsamen Samstag Abend in Tokyo genossen.

Sonntag

Nach einem kurzen Schlaf von ca. 3 Stunden in unseren Holzboxen ging es schon wieder weiter. Jane und ich hatten uns fuer unseren letzten Sonntag in Tokyo den erneuten Besuch der Insel Odaibas vorgenommen. Ausserdem wollte ich mich noch mit dem Bruder einer Kollegin von der Lufthansa treffen, der seit 2 Wochen in Tokyo lebt und arbeitet.
Nach einem staerkenden Kaffee ging es dann gegen 12h los ein letztes Mal ueber die Rainbow Bruecke nach Odaiba. Zunaechst machten wir einen ausgiebigen Spaziergang ueber die Insel und schauten uns das Big Sight Gebaeude und das Venus Fort an. Dort haben wir Jane dann zwei Stunden Zeit zum Einkaufen gelassen und Brahim und ich sind zurueck zur Kueste. Nachdem wir den schoenen Blick ueber Tokyo vom Fuji TV Building aus genossen haben, haben wir noch einen kleinen Strandspaziergang gemacht und uns wieder mit Jane getroffen. Bis es dunkel wurde sind wir noch auf Odaiba geblieben und haben den einmaligen Blick auf Tokyos Bucht genossen.
Gegen 21h waren wir dann wieder zurueck in Higashimatsuyama-voellig uebermuedet und k.o.-aber gluecklich durchgehalten zu haben :).

Abreise und die letzten Tage

Am Sonntag Abend habe ich noch einige Sachen versucht in meinemn Rucksack zu verstauen, was sich doch recht schwierig gestaltet, da er mittlerweile kurz vorm Platzen steht. Freut Euch also ueber reichlich Geschenke ;-).
Heute werde ich die letzten Sachen einpacken bzw. hoffe sie in irgendeine Luecke in meinem Rucksack stopfen zu koennen. Da ich doch recht muede vom Wochenende bin, mein Immunsystem das Wochenende wohl nicht so gut verkraftet hat und ich leichtes Fieber und Kopfweh habe, werd ich heute Abend mal etwas frueher ins Bett gehen. Morgen ist dann mein letzter Arbeitstag :-(. Dienstag Abend wollte ich noch einmal nach Tokyo fahren und den tollen Blick ueber Tokyo bei Nacht vom Mori Tower in Roppongi geniessen. Danach treffen wir uns noch mit einigen Praktikanten und gehen etwas trinken. Gegen halb 8h am Mittwoch Morgen geht es dann zum Narita Flughafen in Tokyo. Ich fliege ueber London und komme erst am Mittwoch spaet abends in Frankfurt an.
Ich freue mich Euch alle wiederzusehen, aber nehmts mir nicht uebel, wenn ich die ersten Tage viel schlafen werde ;-).
Sayonara aus Japan!

Dienstag, 23. September 2008

Abschiedsparty Teil 1

Bei Bosch in Japan bekommt fast jeder Praktikant eine Willkommens- und auch eine Abschiedsparty von seiner Abteilung.
Heute Abend fand meine Abschiedsparty mit der gesamten Abteilung und einigen anderen Kollegen aus der Personalabteilung statt. Wie es üblich ist gingen wir alle zusammen typisch Japanisch zusammen essen und verbrachten einen wirklich netten Abend gemeinsam. Auch wenn nicht alle meiner Kollegen Englisch sprechen, hatten wir echt viel Spaß! Aber seht selbst auf den Fotos :-).

Sonntag, 21. September 2008

Vorletztes Wochenende in Tokyo

Dieses Wochenende standen zwei absolute Highlights an-das Sumo Turnier in Tokyo und Disney Sea. Hier geht es zu den Bildern vom Wochenende.

Sumo Turnier in Tokyo

Momentan ist das Herbstturnier des Sumos in Tokyo und dass muss man als Ausländer natürlich gesehen haben.
Das Turnier beginnt schon morgens und endet gegen 18h. Da es uns aber zu langweilig war den ganzen Tag im Sumo Stadion zu sitzen und uns dicke Männer beim Rumschupsen anzusehen, fuhren wir erst am frühen Nachmittag zum Stadion.
Vormittags habe ich noch die letzten Souvenirs besorgt um auch sicherzustellen, dass mein Rucksack mindestens genauso schwer wird wie bei der Anreise.
Im Sumo Stadion angekommen haben wir zunächst die zweite Liga gesehen und gegen 16h kam die erste Liga. Genauso wie im deutschen Fussball gibt es unterschiedliche Ligen, die auch noch nach Ost und West unterteilt sind.
Egal ob erste oder zweite Liga, man merkte den Kämpfern ihre Anspannung an. Das Finale findet am kommenden Wochenende statt und da entscheidet sich, wer der Sieger nach meist gewonnenen Kämpfen wird und wer einige Plätze auf- oder absteigt in den Ligen. Natürlich kennt man die Sumokämpfe auch von Eurosport, aber es live zu sehen und die Stimmung im Stadion mitzuerleben ist etwas ganz anderes. Der Kampf an sich geht nur sehr kurz, aber die Zeremonie drum herum und z.B. die Zeremonie zu Beginn einer Kampfrunde einer neuen Liga, ist wirklich beeindruckend. Die Zeit verging unglaublich schnell und es war echt spannend anzuschauen! Natürlich war auch eine gewisse Schadenfreude dabei, wenn mal wieder ein sehr dicker Sumo aus dem Ring fiel und dabei auf die direkt neben dem Ring sitzenden Zuschauer (übrings die teuersten Plätze im ganzen Stadion) ;-).

Disney Sea

Tokyo hat gleich zwei Disney Attraktionen zu bieten. Zum einen das bekannte Disneyland und zum anderen das weniger bekannte Disney Sea. Da es einige frühere Praktikanten von Disneyland abgeraten hatten, da die Achterbahnen dort wirklich nur für Kinder sind, hatten wir uns entschlossen Disney Sea zu besuchen.
Um auch den ganzen Tag dort nutzen zu koennen, fuhren wir am Sonntag Morgen um 7h – was tut man nicht Alles für Mickey und Minnie ;-) – los und kamen gegen halb 10h im Disney Sea, direkt am Pazifik gelegen, an. Wie erwartet gab es viel zu sehen und wir begannen unseren ersten Rundkurs. Direkt am Eingang konnten wir eine nachgebaute italienische Kulisse bewundern, die wirklich täuschend echt aussah und wir uns vorkamen wie im Urlaub. Nach unserem Spaziergang am italienischen Hafen, kamen wir bei Ariel der Mehrjungfrau an. Schon hier fiel uns auf, wie detailverliebt die Kulissenbauer in Disney Sea sind. Abgetaucht in die Unterwasserwelt von Ariel und ihren Freunden, konnten wir es uns natürlich nicht entgehen lassen eine Runde im Seerosen-Karossel zu fahren. Wenn auch uns hier schnell klar wurde, dass dies wirklich nicht für vier erwachsene Europäer gemacht war :-D. Weiter ging unsere kleine „Weltreise“ nach Arabien und wir besuchten Aladins Heimatstadt und durften sogar sein Kamel reiten ;-). Eine Rundfahrt durch Aladins Reich später brachen wir zum Vulkan im Disney Sea auf und machten eine rasante Fahrt durch den Mittelpunkt der Erde. Die Achterbahnen versprachen wirklich nicht zuviel und neben den tollen Kulissen ließen auch die Herzaussetzer nicht zu wuenschen übrig ;-). Weiter auf dem Rundkurs ging es in die Welt von Indiana Jones und Co.. Die Achterbahn und die darin nachgebaute Welt aus den Filmen von Indiana Jones besuchten wir erst später, da die Schlange (120 Minuten warten für eine Fahrt) uns mittags zu lang war. Aber auch hier wurden wir nicht enttäuscht und erlebten eine schnelle und wackelige Fahrt in einem großen Jeep quer durch Indi’s Welt. Besonders die auf uns zu rollende Steinkugel mit ca. 3m Durchmesser, jagte zumindest uns Mädels einen ganz schönen Schrecken ein ;-). Mittagessen hatten wir bei mexikanischer Livemusik im Südamerika Teil von Disney Sea. Da wir die Willkommens-Parade mit Mickey und Minnie verpasst hatten, besuchten wir nach dem Mittagessen ein Restaurant mit integrierten Theater und duften Mickey, Pluto und Donald Duck beim Bootsbau zuschauen. Da es dann begann kräftig zu regnen, machten wir eine kleine Pause bei einer Bootsrundfahrt durch Disney Sea. Im Anschluss gingen wir in das meteorologische Institut in Disney Sea und durften einen Tornado als Flugzeuginsassen samt Flugzeugabsturz im 3D Kino miterleben ;-). Auch hier hatte die Werbung der Attraktion nicht zu viel versprochen. Da die Schlange beim Indiana Jones immer noch recht lang war, überbrückten wir die Pause mit Ariels Achterbahn. Dann ging es endlich zu wohl bekannteste Achterbahn des Parks-Indiana Jones. Beeindruckt von den Kulissen und Effekten gingen wir im Anschluss zum Tower of Terror, einem sehr bekannten Freefall-Tower innerhalb eines Geisterhauses. Durchgeschüttelt von den vorherigen Achterbahnen ließ ich diese Attraktion aus und vergnügte mich in den unzähligen Souvenirgeschäften des Parks. Nass vom Regen und müde von den vielen neuen Eindrücken fuhren wir gegen 20h wieder nach Hause und kamen gegen 22:30h wieder in Higashimatsuyama an.
Alles in allem ist Disney Sea absolut sehenswert und ein tolles Erlebnis! Auch die Preise sind (zumindest in Tokyo) absolut bezahlbar und bei weitem nicht so hoch wie im Disneyland Paris.

Montag, 15. September 2008

Drei Monate in Japan

Genau heute vor 90 Tagen bin ich in Tokyo gelandet.
Wahnsinn, wie schnell die letzten drei Monate vergangen sind! Es kam mir viel kürzer vor und doch habe ich so viele neue Dinge gesehen, erlebt und auch so viele Dinge gegessen, von denen ich bis heute nicht weiß, was es wirklich war :-). Trotz Sprachkurs und den japanischen Kollegen ist die japanische Sprache nach wie vor ein Rätsel für mich, wenn auch ich meine Bedürfnisse mittlerweile jedem Kellner, Kassierer, Ticketverkäufer und wenn nötig auch Kollegen auf der Arbeit (mit Einsatz von Hand und Fuß ;-)) mitteilen kann.

Doch egal wie sehr einen die Japaner mit ihrer regelbefolgenden Art manchmal nerven können, es waren unglaubliche 3 Monate mit vielen vielen neuen Eindrücken. Besonders Tokyo hat mich richtig gepackt und ist einfach eine Wahnsinnsstadt.
Was mach ich nur ohne meine wöchentlichen Wochenend-Ausflüge in die Mega-Metropole, ohne die sich ständig verbeugenden, lächelenden und sich entschuldigenden Japaner, den Reisbällchen zum Frühstück, den Supermärkten die 24/7 geöffnet haben, die verrückten Japanerinnen in Shibuya, die unzähligen Schreine und Tempel, den unglaublichen Blick über Tokyo bei Nacht, die immer überfüllten Straßen und Gehwege und nicht zu vergessen die ständigen Durchsagen, die mich daran erinnern auch alle Regeln zu befolgen ?

Trotz all meiner Ausflüge an den Wochenenden, hab ich bisher einen wichtigen Teil der japanischen Kultur ausgelassen-Sumo. Momentan laufen in Tokyo die berühmten Herbstturniere und wir sind dabei :-)! Aber damit nicht genug-Wer einmal in Tokyo und diesem Land der Vergnügungsverrückten ist, darf natürlich auch nicht Disneyland auslassen. Und so fahren wir am Sonntag ins Disneyland bzw. Disney Sea. Wer hätte gedacht, dass ich mit 24 zum ersten Mal ins Disneyland fahre :-).

Sonntag, 14. September 2008

Saitama City und Yoyogi Park


Oder das Geheimnis des Bonsai Gartens in Omiya

Heute hatten wir uns unsere Bundeshauptstadt-Saitama City als Tagestrip vorgenommen. Nach ca. einer Stunde Fahrt kamen wir in einem völlig neu aufgebauten Stadtteil von Saitama an. Hingegen der Berichte in Reiseführern und im Internet, war abgesehen von diesem sehr neuen Stadtteil, die Stadt ein echter Reinfall.
Obwohl die Stadt die 10. größte Stadt Japans ist mit über einer Millionen Einwohner, ist der neu aufgebaute Stadtteil Saitama Shintoshin, indem eine große Arena, ein John Lennon Museum (Yoko Ono kam hier aus der Gegend) und eine Mall stehen - siehe Fotos, die einzige Sehenswürdigkeit in Saitama. Nachdem wir uns Shintoshin angesehen hatten, fuhren wir eine Station weiter nach Omiya. In Omiya soll es einen wunderschönen Bonsai Garten geben, der auch von vielen Tokyo Touristen besucht wird. Wie gesagt-SOLL.
In Omiya angekommen wurden wir zunächst zur Dorfattraktion (zwei blonde Mädels und eine Türkin-sowas hatte man hier wohl noch nie gesehen). Leider gab es keine Schilder in romanischer Schrift, so dass wir etwas ahnungslos durch die Stadt liefen und das Bonsai Dorf suchten. Selbst als uns ein Japaner den Weg erklärte und wir kurze Zeit später mitten im angepriesenen Bonsai Dorf standen, haben wir leider keinen Bonsai gesehen. So suchten wir noch einige Zeit in den Straßen vergeblich nach unserem Bonsai Dorf und machten uns, als kein Bonsai weit und breit in Sicht war, wieder auf den Weg zum Bahnhof. Da es erst früher Nachmittag war sind wir noch nach Tokyo rein gefahren und haben uns den Yoyogi Park bzw. die sonntägliche Freakshow im Park angesehen :-).

Samstag, 13. September 2008

Hamarikyu Garten, Ginza und Hibiya


Der Countdown läuft-nur noch 18 Tage dann geht es schon wieder nach Hause.
Dementsprechend sind meine letzten Wochenenden hier ziemlich verplant-es gibt noch soviel zu machen und zu sehen und es ist nur noch so wenig Zeit! So sehr ich mich auch darauf freue, Euch alle wiederzusehen, so sehr wird mir auch Tokyo und mein Praktikanten-Leben hier fehlen...
Um die verbleibende Zeit noch effizient zu nutzen, bin ich heute Morgen schon recht früh nach Tokyo gefahren. Nach einem kurzen Abschiedskaffee in Shibuya mit drei anderen Praktikanten, von denen einer morgen nach Hause fliegt, ging es Richtung Tokyo Hafen. Dort hab ich mir den Hamarikyu Garten angesehen, der wirklich sehenswert ist! Der Garten liegt im neuen und sehr modernen Viertel, Shiodome und hat nicht nur ein tolles und begehbares Blumenfeld zu bieten, sondern auch mehrere kleine Seen und sogar ein schwimmendes Teehaus, aber seht selbst auf den Fotos.
In der Nähe des Parks liegt das Einkaufsviertel Ginza. Heute hat in Ginza der 1. H&M eröffnet und man glaubt es kaum-es gab eine 5km lange Schlange! Ich konnte es kaum glauben, aber die Schlange begann schon am Hamarikyu Park und schlengelte sich quer durch den Hafen Tokyos bis nach Ginza. Das Ganze wurde natürlich an jeder Kreuzung polizeilich abgesichert und es gab auf den ganzen 5km viele Polizisten, die für Ordnung gesorgt haben. Ab dem 2km Punkt haben H&M Verkäuferinnen (natürlich alle blond ;-)) Wasser und Sonnenschirme verteilt. So verrückt sind wirklich nur Japaner!!!
Nachdem ich die Schlange bis zum H&M bestaunt und belächelt habe :-), bin ich noch zum Hibiya Park gelaufen. Im Hibiya Park gab es besonders in den 70ern einige Demonstrationen (die letzten Demos in Japan seitdem) und der Park ist daher sehr bekannt. Außerdem ist es einfach schön, dort für ein paar Minuten Pause zu machen und die Menschen zu beobachten.
Am späten Nachmittag hab ich mich mit einer anderen Praktikantin in Harajuku getroffen und von dort sind wir weiter nach Shibuya gefahren. Dort waren wir mit zwei deutschen Bosch Praktikanten die zur Zeit in Korea arbeiten, verabredet. Die Zwei sind für 5 Tage in Tokyo und hatten uns um Tipps gebeten. Natürlich haben wir die gerne gegeben und mit den Beiden einen netten Abend verbracht-so klein ist die Bosch Welt :-).

Samstag, 6. September 2008

Koishikawa Garten und Akihabara


So schnell können fünf Arbeitstage vergehen und es war schon wieder Wochenende.
Nachdem ich Frank am Montag Morgen verabschiedet habe, verging die letzte Woche wieder wie im Flug. Mittlerweile ist mein letzter Monat in Japan angebrochen und daher habe ich mir am Freitag Abend angefangen eine Liste zu erstellen, welche Sehenswürdigkeiten ich in Tokyo und Umgebung noch unbedingt sehen möchte vor meiner Abreise.
Laut zahlreichen Reiseführern gehört der Koishikawa Garten im Osten Tokyos zu den schönsten und auch ältesten Gärten Japans.
Direkt neben dem Garten liegt das Baseball Stadium auch Tokyo Dome genannt. Außerdem befindet sich dort das bekannte Einkaufszentrum durch das eine Achterbahn fährt - Tokyo Dome City oder auch La Qua. In dem Einkaufszentrum war ich zu Beginn meines Japan Aufenthaltes schon, bin aber trotzdem gestern nochmal dort hingelaufen, da es einfach ein nettes Einkaufszentrum ist, was immer wieder amüsant ist zu besuchen (siehe Fotos).
Der Koishikawa Garten gefiel mir wirklich sehr gut, wenn auch er gegen meinen Lieblingspark den East Garden des Kaiserpalasts nicht ankommt ;-). Allerdings ist der Garten schätzungsweise 400 Jahre alt und allein dass macht ihn schon zu etwas besonderem.
Neben dem Garten stand noch das Elektroviertel Akihabara auf meiner Sightseeing Liste für den gestrigen Tag und so fuhr ich eine Station weiter bis dorthin. Akihabara ist weltweit bekannt, da es ein einziges Viertel nur bestehend aus Elektrogeschäften ist. Wie Ihr Euch sicherlich denken könnt, war meine Besichtigungstour schnell beendet dort ;-). Es ist sicherlich für Technikfans wesentlich interessanter als für mich, aber man sollte es zumindest mal gesehen haben :-).
Da in der kommenden Woche wieder drei Praktikanten nach Hause fliegen, war für den Abend neben dem üblichen Karaoke noch Feiern gehen geplant. Daher blieb ich in Tokyo und vertrieb mir die Zeit in Ueno auf dem Straßenmarkt und in Shibuya gemeinsam mit den anderen Praktikanten. Für 21h war dann unsere Karaoke Box angemietet und dort blieben wir für ca. 2 Stunden und haben den ganzen Laden beschallt ;-). Im Anschluss sind wir in den Club Ageha in der Bucht Tokyos gefahren. Auch hier war ich bereits zu Beginn meines Aufenthaltes schon einmal. Der Club ist wirklich sehenswert, wenn auch man ihn mit deutschen Großraumdiscos nicht vergleichen kann. Aber allein die Tatsache am Pool mit Blick auf den Pazifik bis in den Morgengrauen zu tanzen, ist die etwas längere Fahrt bis dorthin wert. Dank sehr guter Housemusik tanzten wir bis morgens um 5h durch und fuhren dann ca. 2 1/2 Stunden zurück bis nach Hause.
Demtentsprechend müde und fuß-lahm bin ich heute :-). Daher werd ich heute nicht nach Tokyo fahren, sondern in Higashimatsuyama bleiben, trotz 30° und Sonnenschein.

Sonntag, 24. August 2008

Zweiter Urlaub mit Frank


Ausflug nach Nikko

Am Freitag Abend ist Frank wieder in Higashimatsuyama angekommen :-))).

Für unser erstes Wochenende hatten wir einen Ausflug in den Norden der Hauptinsel Japans geplant-in das Bergdorf Nikko.
Nikko liegt etwa vier Zugstunden von Higashimatsuyama entfernt und ist berühmt für seine zahlreichen Schreine und Tempel. Außerdem liegt das Bergdorf mitten im Nikko Nationalpark und ist umgeben von erloschenen Vulkanen.
Dort angekommen haben wir uns direkt auf den Weg zur große Schrein- und Tempelanlage der Stadt gemacht. Teilweise sind die Schreine mehr als 1300 Jahre alt, was man ihnen aufgrund aufwendiger Restaurationsarbeiten nicht unbedingt ansieht, es aber wohl riecht ;-). Aufgrund der sehr alten und noch gut erhaltenen Schreine und Tempel wurde Nikko sogar zum Weltkulturerbe benannt. Es dauert ca. 3 Stunden bis wir die beeindruckende Anlage und ihre Hauptsehenswürdigkeiten besichtigt hatten. Auffallend ist das der Stil der Schreine und Tempel ein völlig anderer als z.B. in Kyoto ist. Allein aufgrund der anderen Verzierungen (meist mit Tieren) an den Schreinen und Tempeln und dem Alter der Anlage lohnt sich ein Besuch in Nikko.
Leider hatten wir dieses Wochenende mit dem Wetter weniger Glück und es nieselt ganz nach sauerländer Art den ganzen Tag. Daher machten wir uns nach einer kleinen Stärkung und vorallem Aufwärmung durch die gute japanische Nudelsuppe wieder auf den Weg zu unserem Hostel. Dort angekommen erwartete uns ein weniger nett aussehendes Zimmer-zum Glück blieben wir nur für eine Nacht...
Am Sonntag wollten wir einen Ausflug zu den bekannten Kegon Falls mitten im Nikko Nationalpark machen. Leider hat es auch heute den ganzen Tag durchgeregnet, weswegen wir erneut nicht die schöne Sicht auf die hohen Vulkane um uns herum geniessen konnten. Dank japanischer Regenausrüstung, machte uns der Regen abgesehen von den Beinen und Füssen, nicht viel aus.
Nach 40 Minuten Fahrt mit dem Bus hinauf auf den Berg, kamen wir am Chuzen-ji See an. An dem See befindet sich der Wasserfall, den wir auch als Erstes besichtigten. Wie man auf den Fotos sieht, sieht der Wasserfall wirklich beeindruckend aus!
Nach dem Wasserfall wärmten wir uns erstmal bei Reis und Curry in einem Restaurant auf und machten uns im Anschluss auf den Weg den Chuzen-ji See zu besichtigen. Auch hier sah man leider die umliegende Bergkette nur schemenhaft.
Da es partout nicht aufhörte zu regnen, nahmen wir am frühen Nachmittag den Bus zurück nach Nikko und von dort aus den Zug Richtung Tokyo.
Gegen 20h sind wir nass und müde von der langen Zugfahrt wieder in Higashimatsuyama angekommen.

Regen, Regen und nochmal Regen

Leider sagte die Wettervorhersage nichts Gutes fuer unsere restlichen drei Urlaubstage voraus, so dass wir ausschiesslich in Tokyo blieben und unseren Strandtag absagten.
Am Montag entschieden wir uns, die Stadtteile Aoyama und Omotesando anzusehen. Da es unentwegt regnete, verbrachten wir nicht allzu viel Zeit im Freien, sondern besichtigten ebenfalls die Einkaufszentren und Kaufhaeuser der Stadtteile :).
In Omotesando befindet sich die sogenannte Champs Elysee Tokyos. Wer die "wahre" Champs Elysee kennt, ist allerdings eher enttaeuscht von der japanischen Variante.
Am spaeten Nachmittag fuhren wir, etwas enttaeuscht von den zwei Stadtteilen, die ausser einer Edeleinkaufsmeile und der UN University nicht viel zu bieten hatten, nach Shibuya und gingen dort noch ein wenig einkaufen.

Auch am Dienstag regnete es noch, jedoch nicht mehr ununterbrochen, so dass wir einen Ausflug im Freien wagen konnten :). Gemeinsam fuhren wir zum Tokioter Hauptbahnhof und liefen von dort aus zum Kaiserpalast. Ich war bereits vor einigen Wochen dort, hatte aber damals leider meinen Kameraakku nicht aufgeladen und konnte daher keine Bilder machen. Dass haben wir nun nachgeholt :). Der Kaiserpalast und die Umgebung rund um den Palast ist wirklich beeindruckend (siehe Fotos)! Mitten im Zentrum Tokyos steht dieser riesige Palast, von dem man von aussen leider nichts sieht, mit einem wunderschoenen Garten. Dank Regen waren ausser uns nicht viele Touristen dort und es war wirklich schoen, diesen tollen Garten noch einmal mit Frank zu besichtigen.
Im Anschluss fuhren wir nach Ebisu, einem Stadtteil im Sueden Tokyos, den ich auch noch nicht gesehen hatte. An sich gibt es in Ebisu nicht viel zu besichtigen, abgesehen von einem schoen angelegten Einkaufszentrum, dass wir natuerlich nicht ausliessen :).
Muede davon im Regen rum zu laufen, fuhren wir am fruehen Abend wieder gen Higashimatsuyama.

Auch an unserem letzten Urlaubstag wurden wir nicht mit Sonnenschein belohnt. Nichtsdestotrotz fuhren wir nach Odaiba, eine Art Insel vor Tokyo, die wir bereits Anfang August bei Franks erstem Besuch hier, besichtigt haben.
Damals hatten wir allerdings nicht das bekannte Innovationsmuseum dort besucht und holten dies nun nach. Das Museum namens Miraikan ist sicherlich einen Besuch wert, jedoch ist besonders die Robotervorfuehrung die etwas laengere Reise wert. Wer in Japan war, sollte auch mal den tanzenden ASIMO Roboter von Honda gesehen haben :).
Danach holten wir eine weitere Attraktion Odaibas nach und fuhren in den 25. Stock des Fuji TV Buildings. Das Gebaeude ist von Kenzo Tange, einem sehr beruehmten japanischen Architekten, konzipiert worden und sieht wirklich surreal aus. Mit dem Fahrstuhl kann man bis in die integrierte Kugel fahren und hat von dort aus einen schoenen Blick auf die Bucht Tokyos.
Wir blieben noch bis zum fruehen Abend in Odaiba und fuhren dann wieder zurueck nach Higashi, da ich am naechsten Tag wieder arbeiten musste.

Die kommenden zwei Tage musste ich arbeiten und Frank war alleine in Tokyo unterwegs.
Freitags trafen wir uns nach meiner Arbeit in Tokyo, um zusammen in das Edo-Tokyo Museum zu gehen. Das Museum erzaehlt die Geschichte Tokyos und hat diese wirklich interessant, mit vielen nachgebauten Haeusern, dargestellt. Leider haben wir uns auf meinen Reisefuehrer verlassen, der darauf hinwies, dass das Museum freitags laenger geoeffnet hatte-es kam wie es kommen musste, nach 40 Minuten mussten wir das Museum wieder verlassen, da es zumachte :S.

Fuer das letzte Wochenende gemeinsam in Japan...

...hatten wir einen Ausflug nach Kamakura geplant. Den Ausflug hatten wir eigentlich schon am Dienstag machen wollen, mussten ihn aber aufgrund des Regens absagen. Gluecklicherweise regnete es am Samstag nicht. Kamakura liegt suedlich von Yokohama und ist in ca. 2 1/4 Stunde von Higashimatsuyama aus zu erreichen. Neben den vielen sehr alten Tempel und Schreine, hat Kamakura noch einen Strand zu bieten. Nachdem wir uns die wichtigsten Schreine und Tempel, sowie die ueber 13m grosse Buddhastatue in Kita-Kamakura und Kamakura angesehen hatten, gingen wir noch zum Strand und genossen den Blick auf den Pazifik.
Leider zog ein anscheinend starker Sturm auf und die Lifeguards des Strands machten uns darauf aufmerksam, lieber den Strand zu verlassen und uns in Sicherheit zu bringen. So fuhren wir am fruehen Abend wieder zurueck nach Hause.
Am Sonntag blieben wir zu Hause und genossen den letzten Tag des gemeinsam Urlaubs und sind abends noch einmal schoen typisch japanisch Essen gegangen.

Heute Morgen um 4:25h hat dann der Wecker geklingelt und Frank hat sich auf den Weg zum Flughafen gemacht. Einen Teil des Weges habe ich ihn noch begleitet und bin dann von Tokyo aus zur Arbeit gefahren.
Es war ein wunderschoener Urlaub gemeinsam mit Frank trotz des schlechten Wetters und dem abgesagten Strandtag!

Heute hat mein letzter Monat hier in Japan begonnen und auch wenn ich mich auf die letzten Wochen hier freue, freue ich mich langsam auch wieder auf zu Hause. Nach 2 1/2 Monaten gibt es einige Dinge, die einen anfangen zu nerven (zum Beispiel die nicht-vorhandenen Englisch Kenntnisse und die geringe Motivation einen Auslaender verstehen zu wollen, obwohl der/die versucht Japanisch zu sprechen), die fuer Frust sorgen koennen. Nichtsdestotrotz hat auch mich der Japan-Virus befallen und ich wuerde jederzeit wieder hierher zurueckkommen, dann aber mit besseren Japanisch Kenntnissen und Frank :).

Montag, 18. August 2008

Rundreise durch Japan

Am letzten Dienstag ging es los quer durch Japan gemeinsam mit meiner Tante von Tokyo ueber Osaka, Hiroshima nach Kyoto und wieder zurueck nach Tokyo. Nach dem ich Christel wohl erhalten am Narita Flughafen in Tokyo abgeholt hatte, ging es zunaechst zum Hauptbahnhof in Tokyo. Von dort aus fuhren wir mit dem beruehmten Shinkansen Zug mit ueber 350km im Durchschnitt nach Osaka. Die Fotos unserer gesamten Rundreise koennt Ihr hier finden.


Osaka


Da wir erst spaet abends im Hotel in Osaka ankamen, haben wir uns erst am naechsten Tag die Stadt angeschaut. Osaka ist eine recht moderne Stadt und besonders sehenswert ist die Burg der Stadt sowie das Aquarium am Hafen. Da wir zwei Tage in Osaka blieben, hatten wir also genuegend Zeit um uns in der Stadt umzuschauen.

Nach einem recht anstrengenden Marsch in Richtung Burg, der dann darin endete dass wir doch die U-Bahn nahmen, da wir die Burg nicht finden konnten, kamen wir endlich bei der Burg an. Die Burg liegt in einem schoenen Park und auf einem kleinen Huegel (die Japaner nennen es Berg, fuer uns Sauerlaender allerdings war es eher ein Huegelchen ;-)), den man natuerlich zunaechst noch „erklimmen“ musste. Der Weg lohnte sich aber durchaus und der Blick von der Burg ueber Osaka hat die vorherigen Schweissausbrueche wieder gut gemacht.
Im Anschluss fuhren wir wieder zurueck in die Innenstadt und bestaunten ein Kaufhaus mit eingebautem Riesenrad. Nach einer kleinen Verschnaufpause von der Hitze (es waren mal wieder ueber 37 Grad) im Hotel, haben wir abends noch die Shoppingmeile unsicher gemacht und sind Essen gegangen.
Was fuer mich mittlerweile schon normal ist, war fuer meine Tante gar nicht so einfach-Essen mit Staebchen.
Dadurch war das Abendessen fuer uns aber immer sehr lustig :-).


Zweiter Tag in Osaka


Am naechsten Morgen brachen wir auf Richtung Hafen um uns mit gefuehlten 10000 anderen Japanern das Riesen-Aquarium anzuschauen. Auch an diesem Tag war es schon morgens sehr heiss, so dass eine Stunde Schlange stehen bis zum Einlass in das Aquarium, uns sehr lang vorkam und wir heilfroh waren, als wir endlich in das klimatisierte Gebaeude des Aquariums durften.
In dem Aquarium ist jedes Weltmeer mit seinen spezifischen Fischarten repraesentiert.
Die Hauptattraktion ist jedoch ein Riesen-Becken indem Wale, kleine Haie, Rochen und viele andere Fischen schwimmen. Wir konnten uns gar nicht satt sehen und waren fasziniert davon den Fischen so nah sein zu koennen. Leider war es sehr voll in dem Aquarium (in Deutschland haette man niemanden mehr in das Gebaeude gelassen aus Sicherheitsgruenden), daher gestaltete es sich manchmal recht schwierig an die Sichtfenster der Aquarien zu gelangen.
Insgesamt ist der Besuch aber absolut lohnenswert und wirklich atemberaubend!
Da am Nachmittag unser naechster Zug nach Hiroshima fuhr, machten wir uns nach dem Besuch im Aquarium wieder auf den Weg gen Hotel um dort unser Gepaeck abzuholen und zum Bahnhof zu fahren.


Hiroshima


Nach einer rasanten Fahrt mit dem Shinkansen kamen wir am fruehen Abend in Hiroshima an. Da unser Hotel direkt am Bahnhof lag, brachten wir schnell unsere Koffer aufs Zimmer und machten uns direkt auf den Weg zur Burg Hiroshimas. Die Burg liegt etwas noerdlich vom Atombombendom und sah in der Daemmerung (daher auch verlassen von Touristen) wirklich schoen aus. Nichtsdestotrotz war es ein bedrueckendes Gefuehl durch Hiroshima zu laufen und die vor 63 Jahren schnell wieder aufgebauten Gebaeude zu sehen.
Am naechsten Morgen fuhren wir dann mit der sehr alten Strassenbahn (auch eine Sehenswuerdigkeit in Hiroshima) zum Atombombendom und dem dazugehoerigen Friedenspark. Schon allein vor dem Atombombendom zu stehen, das Gebaeude war frueher die Industrie- und Handelskammer der Stadt und wurde nach der Atombombenexplosion umbenannt, war ein sehr seltsames Gefuehl und verschlug uns die Sprache. Gegenueber des Doms befindet sich ein sehr schoen angelegter Park, indem die Friedensglocke, ein Denkmal und das Museum steht.
Der Besuch im Museum ist wirklich empfehlenswert, aber nichts fuer schwache Nerven. Neben vielen Bildern und Videos zum Atombombenabwurf und nachbauten Szenen direkt nach der Explosion, waren auch verbrannte Kleidungsstuecke, geschmolzene Haushaltsgegenstaende und auch Haut, Haare und Fingernaegel der Opfer ausgestellt.
Nach diesem sehr bedrueckendem und sehr nachdenklich stimmenden Vormittag, waren wir froh Hiroshima zumindest kurzzeitig wieder zu verlassen und machten uns auf den Weg nach Miyajima.
Miyajima ist eine Insel in der Bucht Hiroshimas, die fuer das grosse Tori, welches mitten im Wasser steht, bekannt ist. Das Tori Miyajimas ist das groesste Tori Japans und gehoert zu einem Schrein, der ebenfalls auf Stelzen im Wasser steht.
Nach einer kurzen Bootsfahrt kamen wir auf der voellig ueberlaufenen Insel an und konnten neben dem Tori und dem Schrein auch freilebende, zahme Rehe bestaunen und natuerlich auch anfassen :-). Leider war gerade Ebbe und wir konnten das Tori daher nicht im Wasser stehend, sondern in Algen stehend bestaunen. ABER dafuer konnten wir bis zum Tori durchs Watt gehen.
Miyajima ist trotz der vielen Touristen, die taeglich auf die kleine Pazifikinsel einfallen, absolut sehenswert!!!
Da wir an diesem Tag noch weiter bis nach Kyoto fuhren, brachen wir nach einigen Stunden auf der Insel wieder auf Richtung Hiroshima Bahnhof.


Kyoto


Kyoto als ehemalige Hauptstadt Japans (erst 1603 wurde Tokyo Hauptstadt von Japan) ist DIE Sehenswuerdigkeit in Japan.
In der Stadt gibt es ueber 30 Tempel und Schreine und so viele Sehenswuerdigkeiten, dass man wahrscheinlich Wochen dort verbringen koennte und noch nicht alles gesehen hat. Leider blieben uns nur 2 Tage, aber die haben wir dafuer so effizient wie moeglich genutzt :-) Am ersten Tag besichtigten wir die wichtigsten und bekanntesten Tempel- und Schreinanlangen der Stadt und fuhren dank gut funktionierendem Bussystem quer durch Kyoto. Der beruehmteste Tempel Japans, der goldene Pavillion durfte natuerlich nicht fehlen, genauso wie der ehemalige Kaiserpalast. Leider darf man den nur mit ausdruecklicher Einladung besichtigen.
Am Abend kamen wir auf geschlagene 6 Tempel- und Schreinanlagen plus Kaiserpalast und waren auch dementsprechend k.o..


Zweiter Tag in Kyoto


Fuer unseren letzten Tag der Rundreise hatten wir eine weitere sehr bekannte Sehenswuerdigkeit etwas ausserhalb von Kyoto auf dem Programm stehen-den Fushimi Inari Schrein. An sich ist der Schrein absolut unscheinbar (besonders nachdem man die schoensten und groessten Schreine Japans schon gesehen hat), sogar so unscheinbar, dass wir glatt daran vorbeiliefen ;-).
Hier galt: der Weg ist das Ziel. Der Schrein liegt auf ca. 230m Hoehe und es fuehrt lediglich ein schmaler Fussweg von 4km Laenge durch kleine Tori dorthin. So trotzten wir der Hitze und bestiegen bei ueber 35 Grad den Berg und bestaunten die vielen vielen Tori, durch die wir gingen. Abgesehen von der Hitze, die das Ganze zu einer sehr schweissstreibenden Angelegenheit machte, war es wirklich toll den Berg durch die vielen Tori hinauf zu steigen. Spaetestens bei dem Abstieg sah man uns aber die Strapazen des Aufstiegs und auch der letzten Tage an und wir waren froh, als wir nach insgesamt 8km Fussmarsch wieder am Fuss des Berges ankamen. Hier machten wir erstmal eine Verschnaufpause in einem kleinen Cafe bis wir uns auf den Rueckweg nach Kyoto machten.
In Kyoto hatten wir noch genuegend Zeit um uns die groesste Pagode Japans anzugucken. Die Pagode steht in einem schoen angelegten Park, indem auch ein sehr alter Schrein steht. In dem Schrein kann man u.a. 22 Buddha Statuen, die mehrere hundert Jahre alt, sind besichtigen. Leider durfte man in den Hallen des Schreins keine Fotos machen.
Nach dem wir fuer die naechste Zeit genuegend Schreine, Tempel, Pagoden und vor allem Tori gesehen haben, haben wir uns wieder in die modernere Welt begeben und in den Geschaeften in Kyoto gestoebert und zu Abend gegessen (was wie immer sehr lustig war, da es wie fast ueberall in Japan nur Staebchen als Besteck gab :-).
Am fruehen Abend fuhren wir dann zum Bahnhof und warteten mit tausenden anderen Japanern auf unseren Shinkansen nach Tokyo. Da am Montag die Ferien in Japan endeten war es dementsprechend voll am Bahnhof. Wir kamen uns ganz schoen verloren vor in mitten des Gewuehls von japanischen Reisegruppen :-).
Nach 2 1/2 Stunden Fahrt bei ueber 350km kamen wir muede von der Rundreise wieder in Tokyo an.
Die Reise hat sich absolut gelohnt und hat viele schoene Eindruecke von diesem faszinierenden Land hinterlassen. Besonders schoen war es, die Reise gemeinsam mit meiner Tante machen zu duerfen, fuer die sicherlich Alles noch viel aufregender und neuer war als fuer mich :-).
Fuer mich war der Urlaub damit zu Ende und ich musste am Montag Morgen wieder arbeiten. Christel hat sich erstmal einen Tag Ruhe gegoennt. Am Dienstag hat sie sich dann alleine auf den Weg nach Tokyo gemacht und den Schrein in Asakusa und das Viertel Roppongi angeschaut. Abends haben wir gemeinsam den Blick ueber Tokyo auf 220m Hoehe vom Mori Tower aus genossen. Natuerlich hat sie auch den bekannten Meji Schrein samt Park in Tokyo nicht ausgelassen und diesen am Mittwoch Vormittag besucht.
Da Christel am fruehen Donnerstag Morgen leider schon wieder zurueck nach Deutschland fliegt, hab ich sie am fruehen Mittwoch Abend zum Flughafen gebracht. Dort hat sie in einem Hotel uebernachtet und ist heute Morgen mit leichter Verspaetung zurueck gen Frankfurt geflogen.


Der naechste Besuch ist schon fast auf dem Weg


Schon morgen Abend wird der naechste, aber auch letzte Besucher bei mir in Japan ankommen. Frank hat in der kommenden Woche Urlaub und kommt mich fuer 9 Tage besuchen :-)!
Da wir Beide etwas Ruhe gebrauchen koennen, werden wir in den kommenden Tagen nicht allzu viel unternehmen. Am Wochenende und Anfang kommender Woche (ich hab bis einschliesslich Mittwoch Urlaub) werden wir zwei Ausfluege machen unter anderem nach Kamakura. Die restlichen Tage werden wir wahrscheinlich Tokyo verbringen.

Die Berichte folgen dann wahrscheinlich Anfang September ;-).

Montag, 11. August 2008

Kawagoe


Nachdem ich heute Morgen erst einmal ausgeschlafen habe und dann noch einige Reisevorbereitungen erledigt habe, bin ich am Nachmittag nach Kawagoe gefahren.
Kawagoe liegt zwischen Higashimatsuyama und Tokyo und eignet sich somit prima für einen Halb-Tagesausflug :-). Die Stadt an sich ist vorallem bekannt für ihre ursprünglichen Häuser, das Schloss und den Glockenturm. In Kawagoe werden viele Fernsehserien und Filme gedreht aufgrund der noch gut erhaltenden Kulisse. Neben den ursprünglichen Häusern bietet die Stadt auch unzählige Tempel und Schreine.
Los ging es erst einmal 30 Minuten durch die Wohngebiete Kawagoes bis zu den ersten Tempeln. Auch wenn ich mittlerweile wirklich einige Tempel und Schreine gesehen habe, ist es immer wieder schön sich diese anzugucken. Es herrscht meist eine wunderschöne Ruhe dort, leider kann man die nicht auf den Bildern darstellen.
Vorbei an den Tempeln ging es zu einem recht versteckten Schrein. Nach weiteren 20 Minuten (in der prallen Sonne bei 34°-nicht wirklich ein Vergnügen) erreichte ich dann dass bekannte Schloss. Leider ist das jeden Montag geschlossen, so dass ich nur die Außenfassade bewundern konnte :-S. Nachdem ich mich genügend religösen Stätten für dieses Tag gewidmet hatte, erreichte ich die bekannteste Straße in Kawagoe, in der viele ursprüngliche Häuser stehen. Für uns Europäer mögen die Häuser relativ gewöhnlich aussehen, sind es doch einfache dunkle Holzhäuser. Aufgrund des großen Erdbebens im Jahr 1923 in der Region rund um Tokyo und der Luftangriffe der Amerikaner im zweiten Weltkrieg, ist es für die Japaner jedoch eine Besonderheit noch so altertümliche Häuser besichten zu dürfen.
In diesem Viertel befindet sich auch der berühmte Glockenturm, ebenfalls aus dunklem Holz.
Der Turm sah schon sehr eindrucksvoll aus, da er über 20m hoch ist und vollkommen aus Holz besteht.
Nach einigen Stunden in der Sonne musste ich mich dringend mal abkühlen und bin in ein Kaufhaus in der Nähe des Turms "geflüchtet".
Da ich nach wie vor etwas müde von den letzten Wochen bin, habe ich am frühen Abend die Bahn zurück nach Higashimatsuyama genommen. Morgen geht nun endlich die Rundreise durch Japan los und ich freu mich schon am Nachmittag meine Tante am Flughafen begrüßen zu dürfen :-)!

Sonntag, 10. August 2008

Ein Ausflug in die Natur Japans


Wochenende vor Obon

Da wir am Freitag Abend den Abschied von zwei Praktikanten gefeiert haben, die heute und morgen zurück nach Deutschland fliegen, habe ich am Samstag außer ein wenig Einkaufen nicht viel gemacht und somit einen ruhigen Samstag verbracht.

Kakegawa-Naturpark

Da ein Wochenende ohne Ausflug kein Wochenende ist in Japan :-), ging es heute Morgen um kurz vor 6h los Richtung Kakegawa.
Kakegawa an sich ist keine wirklich erwähnenswerte Stadt, wenn sie nicht die wahrscheinlich berühmteste Eule Japans beherbergen würde. Wer sie noch nicht kennt, sollte sich folgenden Link ansehen.
Nach nur fast 6 Stunden Zugfahrt mit den sämtlichen Bummelbahnen Japans (jeder schnellere Bahn wäre unbezahlbar gewesen) und einem Einführungskurs in die Origami Kunst von einer japanischen Freundin, kamen wir gegen Mittag in Kakegawa an. Gegen 13h fand in dem Vogelpark die bekannte Flug- und Eulenshow statt. Nachdem wir uns zunächst endlich die bekannteste Eule Japans - Popochan - aus direkter Nähe sehen konnten, sowie die verschiedensten Vogelarten, die frei im Park herumlaufen bzw. fliegen, begann die Show. In der Show wurden die großen Eulen und Adler des Parks und deren Flugkünste gezeigt, was wirklich beeindruckend war. Wie man auf den Fotos sieht, haben die Vögel teilweise eine Flügelspannbreite über 1m.
Nach der Flugshow ging es zurück in die Innenhallen, wo man Popochan sogar selbst halten durfte. Dass haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen :-)! In dem Park gibt es neben der absoluten Attraktion Popochan auch noch eine große Halle, in der die Vögel frei herum fliegen und sich auch gerne mal auf den Kopf oder die Schulter der Besuch setzen. Auch wir bleiben nicht verschont und ich hatte das Vergnügen plötzlich einen kleinen Papagei auf der Schulter sitzen zu haben :-). Besonders süß waren auch die Küken des Wasserläufer-Vogels, die auf den riesigen Seerosenblättern, die sogar Kleinkinder tragen können, umher staksten. Nachdem wir jeden Vogel des Parks aus nächster Nähe gesehen hatten und teilweise sogar gestreichelt haben, sind wir noch zum Schloß in Kakegawa gelaufen. Das Schloß an sich ist zwar recht klein, sieht aber deswegen umso schöner aus. Leider war die Sicht heute recht schlecht, ansonsten hätte man den Fuji gut vom Aussichtsturm des Schloßes sehen können.
Da wir noch eine lange Fahrt vor uns hatten, sind wir am späten Nachmittag wieder in Kakegawa aufgebrochen in Richtung Tokyo.

Die kommende Woche ist wie bereits erwähnt "Obon", eine buddhistisches Festival bei der man seinen Vorfahren gedenkt. Während dieser Woche legen viele Firmen in Japan den Betrieb nieder, daher habe auch ich in der kommenden Woche Ferien. Die meisten Japaner besuchen während dieser Woche ihre Familien.
Da meine Familie momentan recht weit weg ist und ich ungern schon wieder Japan verlassen würde, wird mich ab Dienstag meine Tante hier besuchen. Wir werden die kommende Woche nutzen und uns Osaka, Hiroshima und Kyoto ansehen. Die Fotos und Berichte folgen dann in 1 1/2 Wochen.

Jetzt aber erst einmal Oyasuminasai!

Dienstag, 5. August 2008

4 Tage mit Frank in Tokyo


Am Donnerstag Morgen ist Frank in Tokio angekommen und wir haben uns nach 7 langen Wochen endlich wiedergesehen. Natürlich war die Freude unglaublich, als wir uns am Donnerstag Nachmittag in die Arme fallen konnten und haben uns so schnell auch nicht mehr losgelassen :-).
Da Frank mich gleich zweimal besuchen kommen wird, zunächst vom 31.07 bis zum 5.08 und dann noch einmal vom 22.08 bis zum 01.09, hatten wir für seinen ersten Besuch vorallem Sightseeing in Tokyo geplant.

Shinjuku, Shibuya und Roppongi

Und so ging es direkt am Freitag Morgen los (ich hatte zum Glück einen Tag Urlaub bekommen) und wir sind nach Shinjuku gefahren. Dort haben wir uns das ganze Viertel mit all seinen Sehenswürdigkeiten angesehen und sind im Anschluss nach Shibuya gefahren. Beides sind weit über Japan hinaus bekannte Viertel und wirklich sehenswert wie man auf den Fotos sieht.
Nachdem wir bei einer ziemlichen Hitze uns durch diese beiden Viertel geschlagen haben und sogar noch den Meiji Schrein besichtigt hatten, sind wir abends noch nach Roppongi gefahren. Ebenfalls ein Viertel, welches besonders für sein riesen Shopping Center bekannt ist. Eigentlich wollten wir dort vom Mori Tower den tollen Blick über Tokyo bei Nacht geniessen. Aufgrund des Windes war die Aussichtsplattform aber leider gesperrt, so dass wir dieses Highlight auf Franks zweiten Besuch verschieben werden.
Wie man sich vorstellen kann, sind wir Freitag Abend völlig k.o. von der Hitze und der Tour ins Bett gefallen.

Asakusa und Odaiba

Am zweiten Tag sind wir morgens zunächst nach Asakusa gefahren, wo einer der größten Tempel Tokyos steht. Diese Tempelanlage MUSS man gesehen haben, wenn man in Tokyo war und so kam auch Frank nicht daran vorbei. Wie immer war es sehr voll dort, was uns aber nicht die Laune verdorben hat. Wie immer war es schön in der Tempelanlage (siehe Fotos), wobei es natürlich wesentlich schöner ist, sich diese mit seinem Schatz anzugucken :-).
Nach einem kurzen Zwischenstopp in einem japanischen Nachtisch-Restaurant ging unsere Tour weiter gen Süden Tokyo. Im Süden Tokyos, auf einer Art Insel, liegt das Viertel Odaiba. Neben einem riesengroßen Hafen befindet sich dort mehrere große Shopping Malls samt Vergnügungspark und sogar ein kleiner Strand. Außerdem gibt es noch einige Museen, die wir allerdings dieses Mal ausgelassen haben-es gab einfach zuviel zu sehen. Nachdem bereits die Hinfahrt nach Odaiba über die bekannte Rainbow Bridge einen tollen Nachmittag und Abend versprach, waren wir noch begeisterter als wir Odaiba erreichten. Zunächst ging es zum Tokyo Big Sight, einer Art Pyramidengebäude in dem Konzerte und Ausstellungen stattfinden. Nach einer kurzen Pause im Schatten des schönen Gebäudes (es waren mal wieder 34° im Schatten und die Sonne schien...), ging es weiter Richtung Shopping Malls und Riesenrad. Nach dem kühlenden Aufenthalt in einer Shopping Mall ganz im italienischen Stil, mit blauem Himmel und Wolken, haben wir die 16-minütige Fahrt im Riesenrad mit einem Wahnsinnsausblick über Tokyo genossen. Da es hier schon sehr früh dunkel wird, machten wir uns im Anschluss auf den Weg gen Strand und dem bekannten Fuji TV Building. Vom Strand aus hatten wir einen schönen Blick auf Tokyo im Sonnenuntergang und sind dort auch noch bis abends sitzen geblieben. Dank Kombinis (kleine Supermärkte die 24/7 geöffnet haben) war auch unser Abendessen gesichert, welches wir am Strand von Odaiba mit Blick auf die beleuchtete Hauptstadt genossen.
Es war ein unglaublich schöner Tag trotz eigentlich unerträglicher Hitze.

Ueno Park, Yurakucho und Ginza

Am Sonntag wollten wir uns zunächst den Vormittag und Mittag im Ueno Park vertreiben. Der Ueno Park liegt im Norden Tokyos im Viertel Ueno (wie der Name schon sagt) und ist zwar etwas kleiner als der Central Park in NYC, aber fast genauso schön wie man auf den Fotos sehen kann.
Nachdem wir mal etwas ausgeschlafen haben, sind wir also zum Picknick (im Schatten versteht sich) dorthin gefahren und haben erst einmal zwei Packungen Sushi gegessen :-). Nach einer kleinen Verdauungspause haben wir den Park erkundet, in dem es einige Schreine und Tempel wie auch einen See zu sehen gab. Danach haben wir noch einen Spaziergang über den Straßenmarkt in Ueno gemacht und sind dann mit der Metro nach Yurakucho gefahren. Yurakucho und Ginza sind bekannt als Edelshopping Viertel und allein aufgrund der ganzen Leuchtreklamen und Edelboutiquen sehr sehenswert.
Wir sind bis noch bis zur Dämmerung durch Ginza geschlendert, was aufgrund der am Wochenende gesperrten Hauptstraßen und im Schatten der Hochhäuser sehr angenehm war :-).

Tokyo Tower

Da ich leider am Montag wieder arbeiten musste, hat Frank sich den Tag die meiste Zeit alleine in Tokyo vertrieben. Tapfer hat er den 37° getrotzt und sich den Osten Tokyos angesehen sowie den Imperial Palace in der Mitte von Tokyo.
Gegen 18:30h haben wir uns dann im Süden Tokyos getroffen um dort gemeinsam die schöne Aussicht vom Tokyo Tower zu geniessen. Die Aussicht von der oberen Aussichtsetage bei ca. 250m war wirklich atemberaubend. Wir konnten uns gar nicht satt sehen wie man anhand der Fotos sieht :-). Neben einem Gewitter in einigen Kilometern Entfernung, konnten wir noch ein Feuerwerk sehen, was natürlich ein krönender Abschluss für diese wunderschönen 4 Tage war.

Am Dienstag Morgen gegen halb 6h hat Frank sich leider wieder auf den Weg zum Flughafen machen müssen. Es war eine wunderschöne Zeit mit Frank und ich freue mich jetzt schon riesig auf seine Ankunft am 22. August :-)!!!

In der kommenden Woche sind in den meisten Firmen in Japan Betriebsferien und auch bei Bosch wird für eine Woche die Arbeit niedergelegt. Am Dienstag wird gleich der nächste Besuch anreisen :-). Meine Tante kommt für 10 Tage nach Japan und wir werden uns in der kommenden Woche Osaka, Hiroshima und Kyoto angucken.


Dienstag, 29. Juli 2008

Everybody is Kung Fu fighting...

Nachdem auch in Japan endlich der Film "Kung Fu Panda" angelaufen ist, konnten wir vier Mädels es natürlich kaum abwarten ins Kino zu gehen.
So haben wir uns auf den Weg nach Wakaba gemacht und uns mit Popcorn bewaffnet ins fast leere Kino begeben (wer will den Film auch in Originalton sehen außer ein paar Ausländerinnen ;-)). Der Film war wie erwartet sehr lustig, es gab sogar einen großen Panda zum Anfassen :-).

Sonntag, 27. Juli 2008

Matsuri am Sumida River, Karaoke in Shibuya und Sonntag Morgen am Strand


Dieses Wochenende hatte ich ausnahmsweise mal nichts an Sightseeing geplant, da wir am Samstag Morgen bereits nach Tokyo fahren wollten, um dort gute Plätze für das abendliche Feuerwerk zu besetzen. Momentan sind mehrere Sommerfeste (Matsuri) in Japan und meist wird zu diesem Anlass auch ein großes Feuerwerk abgeschossen. Besonders das Feuerwerk am Sumida River soll sehr sehenswert sein und ist sehr bekannt.
Auf den Matsuri trägt fast jede zweite Frau eine Yukata (dünner Sommer Kimono) und daher sind auch wir diese Woche Yukatas kaufen gegangen und haben uns am Samstag Morgen bei mir getroffen um uns gegenseitig beim Anziehen zu helfen. Nach 45 Minuten waren wir Drei angezogen und haben uns auf den Weg zum Sumida River in Tokyo gemacht.
Dort hatte schon eine Vorhut von Praktikanten um halb 8h morgens einen großen Platz für uns alle reserviert.
Im Laufe des Tages ist unsere Gruppe dann auf knapp 30 Leute (alles Praktikanten bei Bosch in Japan) angewachsen und wir haben gemeinsam aufs Feuerwerk gewartet. Das Feuerwerk an sich hat über eine Stunde gedauert und leider waren uns einige Bäume im Weg, so dass wir nicht die beste Sicht hatten. Trotzdem war es wirklich sehenswert, wenn auch die Japaner, die sich ebenfalls schon am frühen Morgen in Massen zu den eingezäunten Plätzen begeben haben um das Feuerwerk zu sehen, teiweise spannender waren zu beobachten als das Feuerwerk selbst :-).
Wie man auf den Fotos sieht, war es kurz vor dem Feuerwerk sehr voll geworden und nach dem Feuerwerk waren alle Straßen und U-Bahnen im weiteren Umkreis gesperrt. Man geht ca. davon aus, dass 2 Millionen Leute sich das Feuerwerk am Sumida River angeschaut haben.
Da es nicht nur das Wochenende des großen Matsuri am Sumida River ist, sondern leider auch das letzte Wochenende in Japan von einem der Mädels, die in Higashimatsuyama bei Bosch arbeitet, sind wir nach dem Feuerwerk nach Shibuya zum Karaoke gefahren und anschliessend noch in den Club Vuenos, ebenfalls im Partyviertel Shibuya.
Beides war wie erwartet wirklich lustig, schon allein aufgrund der Tatsache dass wir 30 Leute waren. Eigentlich wollten wir nach dem Feiern im Club nach Hause fahren, da wir von dem langen Tag auch recht müde waren. Drei von den Praktikanten hatten noch geplant nach Kamakura (ca. 1 1/2 Stunden entfernt von Shibuya) an den Strand zu fahren und dort den Tag zu verbringen. Und spontan wie Jane und ich waren, haben wir uns ihnen noch kurzerhand angeschlossen. In der Hoffnung, es würde morgens um 5h schon eine U-Bahn in die Richtung Kamakura fahren, sind wir zum Bahnhof gelaufen. Leider fuhr die erste Bahn erst um 7:22h und so haben wir ca. zwei Stunden am Bahnhof geschlafen, bis die Bahn kam. Da es hier zu jeder Tages- und Nachtzeit einfach nur heiß ist, haben wir sogar heute morgen zwischen 5 und 7h am Bahnhof geschwitzt.
Nach 1 1/2 Stunden sind wir dann in Kamakura angekommen und es war bereits um halb 9h unerträglich warm dort. Sogar der Sand am Strand war so heiß, dass man kaum noch ohne Schuhe laufen konnte. Nach einem kurzen Einkauf von einer Plane für den Strand und zwei Handtüchern (Jane und ich waren ja nicht wirklich vorbereitet auf einen Ausflug zum Strand und mussten daher erstmal "strand-fit" gemacht werden ;-)) haben wir uns erstmal in eine Bar am Strand gesetzt. Im Gegensatz zum letzten Mal als ich dort am Strand war, war es dieses Mal traumhaftes Wetter und auch der Strand war schön sauber. Nach einem Ice Kaffee haben wir uns dann in die Hitze gewagt und sind natürlich auch in den Pazifik gegangen :-). Da wurde dann kurzerhand eine kurze Hose und der BH zum Schwimmoutfit erklärt (da ich ja noch meine Yukata mithatte, konnte ich später ohne Probleme wechseln ;-)). Es war wirklich ein toller Morgen am Strand! Trotz all der Müdigkeit kam ein richtiges Urlaubsgefühl auf. Da es uns trotz Sonnencreme sehr heiß wurde und unsere Haut erste rote Stellen bekam, sind Jane und ich gegen 12h Richtung Higashimatsuyama aufgebrochen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in einem Restaurant zum Kleiderwechsel, sind wir dann nach 3 Stunden Fahrt wieder in Higashimatsuyama angekommen.
Das Wochenende ging durch den fehlenden Schlaf noch schneller vorbei, aber es hat sich absolut gelohnt spontan noch mit an den Pazifik zu fahren!

Ausserdem sind es jetzt nur noch 4 Tage bis Frank in Tokyo ankommt :-). Nächstes Wochenende werd ich mit Frank die Hauptsehenswürdigkeiten in Tokyo erkunden und freue mich schon riesig auf die gemeinsamen Tage mit ihm :-)!

Donnerstag, 24. Juli 2008

Erdbeben letzte Nacht

Wie Ihr wahrscheinlich schon in den Nachrichten gehört habt, gab es letzte Nacht ein starkes Erdbeben im Norden Japan (ca. 500km nördlich von Tokyo). In der Nähe des Epizentrums, welches sich 120km tief in der Erde befand, hatte das Erdbeben eine Stärke von 6,8 (7 ist das Stärkste).
Schon vor einigen Wochen, bevor ich nach Japan kam, gab es dort ein sehr starkes Erdbeben.
Letzte Nacht gegen halb 1h fing es dann auch bei uns kräftig an zu wackeln. Ich muss kurz nach Beginn des Erdbebens wach geworden sein, da es noch gut 20 Sekunden gewackelt hat. Außerdem hatte sich mein Bett (welches auf Rollen steht) schon einen halben Meter von der Wand weg bewegt und ließ sich fröhlich durch das Zimmer treiben. Da ich im zweiten Stock wohne, hab ich die Schwankungen besonders gut gespürt. Glücklicherweise bestehen die meisten japanischen Häuser aus Holz und sind damit recht flexibel. Allerdings quietschte es deswegen auch sehr laut (was mich wahrscheinlich auch aufgeweckt hat).
Da mich das Beben aus dem Tiefschlaf gerissen hat, war ich nicht wirklich in der Lage klar zu denken und hab so die ganze Zeit überlegt, ob ich nun aufstehe und raus renne (was eigentlich dumm wäre, da man dann von berstendem Glas getroffen werden kann und allem was noch umkippt) oder ob ich liegen bleibe. Als ich zu dem Entschluss gekommen war, liegen zu bleiben (sofern es nicht stärker würde), war es auch schon vorbei.
Natürlich hat es trotzdem einige Zeit gedauert, bis ich einschlafen konnte dank genügend Adrenalin im Blut. Heute Morgen hab ich dann erfahren, dass das Beben bei uns eine Stärke zwischen 3 und 4 hatte. Passiert ist aber nichts in der Region hier, was man leider vom Norden Japans nicht sagen kann.
Nach zwei Erdbeben innerhalb von 3 Tagen, das vorherige war am Montag Abend, allerdings nur sehr leicht und kurz, hoffe ich dass die nächsten Tage etwas ruhiger werden.

Sonntag, 20. Juli 2008

Yokohama

Heute morgen sind wir früh in Higashimatsuyama aufgebrochen und nach Yokohama gefahren. Yokohama liegt etwa eine halbe Stunde südlich von Tokyo und man fährt von Higashimatsuyama ca. 1 1/2 bis 2 Stunden mit der Metro.
Yokohama ist die zweitgrößte Stadt in Japan mit knapp 3 Millionen Einwohnern und vorallem bekannt für seinen Hafen, den Landmark Tower (höchster Turm Japans) und den dazugehörigen Vergnügungs- und Einkaufspark. Außerdem befindet sich aber in Yokohama auch das einzige China Town Japans und damit begannen wir heute morgen unsere Sightseeing Tour. Wenn man das China Town in New York kennt, ist dass in Yokohama doch sehr kommerziell und sehr an japanische Verhältnisse angepasst. Nichtsdestotrotz war es lustig dort durch zu laufen, die Spezialitäten Chinas zu probieren und den dortigen Tempel zu besichtigen. Wie man hier sieht, sah man an diesem Tempel den deutlichsten Unterschied zwischen Japan und China. Der chinesische Tempel war unglaublich bunt und geradezu kitschig im Gegensatz zu den üblichen japansichen Tempeln. Neben den vielen Restaurants gab es auch unzählige Souvenierläden mit Pandafiguren und -aufdrucken in allen Varianten und Formen. Der Panda ist das Nationalsymbol von China und daher in jeglicher Ausführung in China Town zu haben. Selbst einen Pandabären-Haarreif hätte man erstehen können :-). Außerdem haben wir natürlich die schicken traditionellen chinesischen Hüte ausprobieren müssen :-).
Nach unserem Ausflug nach China Town sind wir gen Hafen gelaufen und haben von dort aus ein Boot bis zum Landmark Tower genommen. Der Landmark Tower an sich ist keine wirkliche Schönheit, aber um ihn herum befindet sich ein kleiner Vergnügungspark und natürlich eine riesengroße Shopping-Mall. Beides haben wir besucht und die Wasserachterbahn natürlich nicht ausgelassen. Was tat es gut bei der Hitze mal nassgespritzt zu werden :-)!
Die Mall war unglaublich groß und glücklicherweise waren wir uns einig, dass wir lediglich den Buchladen dort aufsuchen wollten um uns mit englischen Büchern einzudecken. Sonst wären wir wahrscheinlich jetzt noch unterwegs...
Heute Abend fand in Yokohama ein großes Feuerwerk statt (eins der vielen Feuerwerke im Sommer in Japan) und wie man auf den Fotos sieht, saßen die Leute schon mittags (in der Hitze!!!) am Hafen um sich einen guten Platz zu reservieren. Da wir kommendes Wochenende ebenso ein Feuerwerk in Tokyo am Sumida River anschauen wollen, haben wir dass Feuerwerk in Yokohama ausgelassen und uns stattdessen müde auf den Heimweg gemacht.

Erdbeben in Japan

Japan ist ja bekannt für seine Erdbeben und ich hab mich fast schon gewundert, nach mitterweile fast 5 Wochen in Japan, noch keins erlebt zu haben. Wie ich aber heute erfahren habe, hab ich bereits zwei Erdbeben verschlafen. Das Letzte war erst gestern Mittag und wohl auch deutlich spürbar. Ich muss allerdings davon wach geworden sein, da dass Erdbeben exakt zu der Zeit war, als ich etwas verwirrt, weil ich ein komisches Gefühl im Magen hatte, aufgewacht bin. Ich hatte dass allerdings auf die kurzen Schlafenszeit geschoben und nicht an ein Erdbeben gedacht. Das vorherige Erdbeben war nachts vor ca. 2 Wochen. Auch da bin ich nachts wachgeworden, was mir recht unerklärlich war und fühlte mich etwas komisch.
Nun ja, wie man sieht, die Erdbeben in Japan sind meist nur halb so schlimm...

Samstag, 19. Juli 2008

Ageha Club und Shinjuku Viertel

Ageha Club

Nachdem auch diese Woche wieder wie im Fluge vergangen war und am Freitag das Praktikantentreffen alle ausländischen Praktikanten, welches ich gemeinsam mit zwei Kolleginnen organisiert habe, gut gelaufen war, ging es am Freitag Abend schon gen Tokyo.
Endlich sollte ich mal das Tokioter Nachtleben kennenlernen und ich wurde nicht enttäuscht. Gemeinsam mit den anderen Praktikanten gingen wir in den Club Ageha in der Tokioter Bucht. Der Club ist einer der größten und vorallem bekanntesten in Tokyo. Es gibt dort ähnlich wie in vielen Großraumdiscos in Deutschland unterschiedliche Etagen mit unterschiedlichen Musikrichtungen. Das Thema des gestrigen Abends im ganzen Club war R&B, HipHop und House und es legten auf jedem Floor unterschiedliche DJs auf. Das Besondere am Ageha, neben seiner Größe und den guten DJs die dort auflegen, ist die Außenanlage. Es gibt zum einen eine Art Essecke, wo man rund um die Uhr etwas essen kann und dabei mit einem schönen Blick auf die Tokioter Bucht sein Essen genießen kann. Zum anderen gibt es aber auch einen Pool samt DJ Pult. Davon abgesehen, dass es drinnen genauso heiß wie draußen war, lief am Pool auch die beste Musik und so haben wir heute Morgen den Sonnenaufgang tanzend am Pool genossen :-). Durch die Nacht unter einem Sternenhimmel zu tanzen war schon spitze, aber den Sonnenaufgang zu sehen, war absolut toll!
Leider durfte man im Ageha keine Fotos machen...

Shinjuku

Nach einer kurzen Nacht habe ich mich heute Mittag wieder auf den Weg nach Tokyo gemacht. Da wir am Sonntag einen Ausflug nach Yokohama machen werden, hatte ich mir für den heutigen Tag nicht viel vorgenommen. So entschloss ich mich endlich einmal in das allseitsbekannte Shinjuku Viertel im Westen Tokyos zu fahren und quer durch das Viertel eine empfohlene Walking Tour zu machen.
Shinjuku wurde besonders nach dem großen Erdbeben in Tokyo 1923 bekannt, da hier die wenigstens Schäden zu verzeichnen waren. Heute hat Shinjuku den größten Bahnhof in Tokyo und ist weltweit bekannt für seine zahlreichen Shopping- und Vergnügungsmöglichkeiten und natürlich auch für sein Nachtleben.
Ich begann meine Tour im Osten des Viertels und streifte den Shinjuku Gyoen National Park. Da ich mit Frank in zwei Wochen sicherlich auch noch einmal nach Shinjuku fahren werde, schaute ich mir den Park nur sehr kurz an und machte mich dann auf den Weg Richtung Downtown Shinjuku. Wie man auf den Bildern sieht, ist Shinjuku sehr bunt, aufgrund der unzähligen Leuchtreklame. Auch hier mischt sich Neu und Tradition wie überall in Tokyo. Zwischen all den mit Leuchtreklame gepflasterten Straßen entdeckt man immer mal wieder einen kleinen Schrein oder Tempel und steht plötzlich im Grünen. Da es neben den vielen Einkaufszentren auch viele Bürogebäude in Shinjuku gibt, ist Shinjuku geprägt von Hochhäusern. Da mir die Frankfurter Skyline schon ziemlich fehlt, hab ich mich direkt wohlgefühlt und bin strahlend zwischen den Hochhäusern umher gewandert :-). In Tokyo herrscht absoluter Platzmangel und daher stand ich heute immer mal wieder vor einer riesigen Baustelle, wo ein neues Hochhaus in den Himmel gezogen wird. In Shinjuku befindet sich außerdem der Regierungssitz im Metropolitan Government Building. In den Zwillingstürmen dieses Gebäudes hat im Grunde die ganze Regierung Japans ihre Heimat und geniesst den Blick auf die umliegenden Hochhäuser. Man hat sogar die Möglichkeit kostenlos von einem der Türme des Metropolitan Government Gebäudes den Ausblick über Tokyo zu geniessen. Das habe ich natürlich nicht ausgelassen und hab mich gemeinsam mit 13 Japanern in den 45. Stock befördern lassen.
Leider gibt es nicht die Möglichkeit die schöne Aussicht draußen zu geniessen, aber auch so war es mal wieder ein Erlebnis Tokyo von oben zu sehen :-).
Im Anschluss bin ich durch die Haupteinkaufs- und Vergnügungsstraße Shinjukus gelaufen, hier reiht sich Karaoke Bar an Karaoke Bar neben all den Spielhallen, auf die die Japaner total scharf sind. Es war also für mich eher uninteressant, abgesehen von der faszinierenden Leuchtreklamen.
Da es schon langsam dunkel wurde und ich nach vier Stunden Schlaf in der vorherigen Nacht noch etwas müde war, hab ich mich dann auf den Heimweg gemacht.
Morgen gehts dann nach Yokohama, ich freu mich schon riesig drauf :-). Aber erstmal muss ich ein wenig Energie tanken, daher oyasuminasei.

Mittwoch, 16. Juli 2008

Laufen im japanischen Sommer

Seit ca. einer Woche hat der japanische Sommer begonnen. Was "japanischer" Sommer bedeutet ? Die Temperatur sinkt selten unter 30° Grad während des Tages und es herrscht eine stetige Luftfeuchtigkeit von ca. 90%. Glücklicherweise habe ich mich an die ständig steigenden Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit gewöhnen können, da ich nicht mitten im Sommer angereist bin. Wer einmal kurzfristig nachvollziehen möchte, wie sich der japanische Sommer anfühlt, dem empfehle ich das Tropenhaus eines jeden Zoos (leider mir dass vorher niemand gesagt...).
Dank Klimaanlagen in jedem Geschäft, Büro, jeder Metro und natürlich jedem Wohnhaus lässt sich das Leben hier eigentlich ganz gut aushalten-vorausgesetzt man befindet sich drinnen :-).
Nach einer Woche Gewöhnungszeit an die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit, hab ich es heute gewagt und hab mich joggend auf die Straße gewagt. Außerdem kann ich seit meiner heutigen Japanischstunde nach dem Weg fragen UND verstehen was mein Gegenüber sagt-sowas muss man ja ausnutzen ;-).
Bewaffnet mit einem Stadtplan (der mir generell ohne Straßennamen eigentlich nicht viel bringt), 1000 Yen (ca. 6€) für alle Fälle und der dünnsten Laufkleidung die ich besitze, bin ich also immer Richtung Süden (Tokio) losgejoggt.
In Japan gibt es außerhalb der großen Städte keine Bürgersteige, so wie wir sie kennen und daher lief ich direkt am Fahrbahnrand. Nichtsdestotrotz muss man hier keine Angst haben überfahren zu werden, da japanische Autofahrer an Fußgänger auf der Fahrbahn gewohnt sind und somit immer rechtzeitig ausweichen.
Die ersten 10 Minuten fühlten sich noch ganz angenehm an und sogar mein Puls schien völlig normal zu schlagen. Doch leider machte mir eine recht hohe Brücke mit langer Steigung einen Strich durch die Rechnung und ließ meinen Puls fröhlich steigen. Leider blieb er dann auch konstant hoch. Davon abgesehen, dass ich das Gefühl hatte zu zerfließen und noch nie in meinem Leben (selbst in der Saune) soviel geschwitzt zu haben, fühlte sich das Laufen sehr gut an.
Als ich nach 20 Minuten wieder gen Heimat lief, da ich in der Ferne ein lautstarkes Gewitter kommen hörte, durfte mein Puls noch einmal sein Bestes geben-nichts ahnend lief ich an einem Straßengraben entlang und erschrak unglaublich als ich plötzlich direkt neben mir eine ca.1,5m lange Schlange sah! Ich weiß nicht wer mehr erschrak-die Schlange oder ich. Glücklicherweise ergriff sie nicht die Flucht nach vorn, sondern vorzog sich in ein Gebüsch am Straßenrand. Wie man sich vorstellen kann, blieb mein Puls bis ich zu Hause war bei ca.180. Außer im Zoo hab ich noch NIE eine so große Schlange gesehen, vorallem nicht ohne Glaskäfig drum herum!
Abgesehen von meiner ersten Begegnung mit der großen Schlange, war das Laufen wirklich gut und auch wenn man hier sicherlich keine sportliche Höchstleistungen bringen kann bei der Hitze, werd ich jetzt häufiger laufen gehen :-).

Montag, 14. Juli 2008

Freakshow in Harajuku und Matsuri am Yasukuni Schrein

Wie bereits angekündigt ging es am Sonntag zur berühmten "Freakshow" in Harajuku im Yoyogi Park. Jeden Sonntag trifft sich dort die Tokioter Creme de la Creme der Freaks um sich selbst darzustellen. Neben den Performance Künstlern sind aber auch viele Bands dort vertreten, die am Strassenrand ihr Bestes geben.
Man kann sich hier also den ganzen Sonntag umsonst unterhalten lassen und begegnet jeder Menge interessanter Leute. Natürlich konnten auch wir uns dieses weltberühmte Spektakel nicht entgehen lassen und brachen am frühen Sonntag Morgen nach Tokio auf.
Da die Tokioter Freaks aber gerne lange schlafen und sich nicht schon morgens in die heiße Tokioer Sonne stellen, haben wir zunächst einen Abstecher in die Shoppingmeile am Yoyogi Park gemacht. Hier kann man sich direkt mit den nötigen Accessoires für den Sonntag im Yoyogi Park eindecken wie man auf den Fotos sehen kann. Leider darf man in den Läden die schicken Sachen nicht anprobieren, sonst hätte wir dies natürlich sofort getan :-).
Nach einem kleinen Shoppingausflug und einem Eis zur Stärkung, sind wir dann in den Park gegangen und haben uns 2 Stunden lang entertainen lassen. Wer glaubt er habe schon Alles an freakigen Menschen gesehen, der sollte mal sonntags in den Yoyogi Park gehen ;-). Neben den Freaks gibt es aber vorallem sehr gute japanische Bands dort zu sehen, die eine Mischung aus J-Rock (Japanese Rock) und Jazz spielen.
Nachdem wir genug Entertainment dieser Art für den Tag hatten, sind wir zum Yasukuni Schrein aufgebrochen. Der Schrein liegt nördlich vom Imperial Palace und an diesem Wochenende fand dort ein Matsuri (traditionelles japanisches Festival zur Sommerzeit) statt. Auf dem ganzen Gelände des Parks hingen Papierlaternen jeglicher Art, die bei Einbruch der Dunkelheit angezündet werden. Schon bei Tag sah es unglaublich toll aus und wir konnten uns gar nicht satt sehen. Neben den vielen Papierlaternen gab es auch viele Essensstände, damit die Japaner ihrem liebstem Hobby-ESSEN-auch während des Matsuri und der dazugehörigen Parade nachgehen können :-).
Als die Dunkelheit einbrach begann nach einiger Zeit auch die Parade, während der Mini-Schreine in Richtung des Yasukuni Schrein getragen wurden, begleitet mit viel Gebrüll. Wir konnten aber trotz Parade und viel Lärm unseren Blick nicht von den hell-erstrahlten Papierlaternen wenden-es sah einfach super aus!
Da wir noch einen Heimweg von ca. 1 1/2 Stunden vor uns hatten, mussten wir leider gegen 19:45h aufbrechen und haben das Ende des Matsuri leider nicht mehr sehen können.
Aber es war ein wirklich toller Sonntag mit vielen tollen Eindrücken! Da machen einem 7 Blasen an den Füßen und ein Sonnenbrand auch fast nichts mehr aus :-).

Samstag, 12. Juli 2008

Imperial Palace und Marunouchi

Wieder ein Samstag und wieder ging es nach Tokio :-).

Für heute hatte ich mir ein recht ordentliches Programm, wenn man die 39° Hitze und über 90% Luftfeuchtigkeit bedenkt, auferlegt. Leider fiel mir erst in Tokio auf, dass der Akku meiner Digitalkamera leer war und daher gibt es leider nur 5 Bilder vom heutigen Tag. ABER, in der Hoffnung einem meiner beiden Besucher auch Lust auf den Imperial Palace und den Marunouchi District zu machen, hoffe ich die Bilder in einigen Wochen nachliefern zu können ;-).
Zunächst bin ich bis zur Tokyo Station gefahren, die direkt im Marunouchi District und in der Nähe des Kaiserpalasts liegt. Marunouchi ist das japanische Banken- und Geschäftsviertel und dort war es, wie es sich für das Wochenende gehört, dementsprechend ruhig. Die Hochhäuser sind zwar nicht ganz so hoch wie die in New York, aber an einem Samstag Morgen versprüht dieses Viertel einen ganz besonderen Charme und man kann ungestört durch die Gassen schlendern. Dass hab ich dann auch erst einmal getan und die Hochhäuser bewundert, wie man auf den wenigen Fotos sieht. Nachdem ich in Frankfurt mitten in der Innenstadt gewohnt habe, tat es gut mal wieder Hochhäuser um sich herum zu haben :-).
Danach ging es nur wenige Meter entfernt zum Kaiserpalast, der im Herzen Tokios liegt. Leider sieht man von dem japanischen Kaiserhaus nicht einmal ein Gebäude, sondern kann lediglich den Wassergraben und einige schöne Brücken um den Palast herum bestaunen. Die wohl bekannteste Brücke Japans, die Nijubashi habe ich natürlich auch nicht ausgelassen. Die Palastanlage ist unwahrscheinlich groß (110 Hektar) und es herrscht, obwohl sie mitten in Tokio liegt, eine wunderschöne Stille dort.
Weiter ging es von der Nijubashi zum Imperial Palace Eastern Garden, der freizugänglich ist. Der Garten ist absolut sehenswert und hat mich total begeistert! Hier haben sich die japanischen Gärtner mit all ihrer Gartenkunst verewigt. Außerdem hat man einen tollen Blick auf den Marunouchi District und steht dabei mitten im Grünen. Neben dem sonst sehr hektischen Leben in Tokio, ist der Garten einfach ein Traum! Da ich ja wie gesagt leider keine Fotos machen konnte, findet Ihr hier einen Link zu Fotos rund um den Imperial Palace und den wunderschönen Garten.
Da es mittlerweile Mittag war, habe ich nach dem Gartenrundgang erst einmal eine Pause im angenehm auf 25° gekühlten Starbucks gemacht :-).
Am Nachmittag ging es dann weiter im Osten Tokios im Ryogoku Viertel. In diesem Viertel steht neben der größten Sumo Arena Japans auch das bekannte Edo Tokyo Museum. Hier wollte ich auch meinen Nachmittag verbringen und mich vor der Hitze retten. Auf dem Weg zum Museum konnte ich mein Glück kaum fassen, als ich an einer französischen Bäckerei vorbeikam. Baguettes, Törtchen und das Beste: richtiges GRAUBROT! Man muss wissen, dass es hier zwar Brot gibt, aber nur das wabbelige Sandwich Brot aus den USA. Daher zehrt jeder Praktikant und wahrscheinlich jeder hier länger lebender Ausländer, sich nach RICHTIGEM Brot :-). Den hohen Preisen zum Trotz, hab ich mir ein Käsebutterbrot (die es hier interessanterweise abgepackt gab) und ein Mohnbrötchen (es sah aus wie ein Möhnbrötchen und schmeckte wie das übliche japanische Sandwichbrot mit Mohn) für geschlagene 10€ gekauft. Vor Glück strahlend mit dem Butterbrot und dem Brötchen bepackt, habe ich mich dann in eine Ruhezone eines Edelkaufhauses gesetzt und mein Stückchen Heimat genossen-es war wundervoll :-)! Ich schien dabei sehr glücklich drein zu schauen, jedenfalls nickten mir die Japaner um mich herum zu und grüßten mich :-D.
Wahrlich gestärkt von diesem tollen Mittagessen bin ich dann in das Edo Tokyo Museum gegangen. Bis zum 16. Jahrhundert hieß Tokio noch Edo und daher trägt auch das Museum zwei Namen. Erst als der Kaiser samt Gefolge Kyoto verließ und Tokio zu seinem Hauptsitz erklärte, wurde Edo in Tokio umbenannt. Das Museum erläutert die Geschichte Tokios von den Anfängen der Stadt bis zu den Olympischen Spielen 1964 in Tokio. Besonders toll ist es, dass viele Paläste (die leider einige Erdbeben, Brände oder Kriege nicht überstanden haben) nachgebaut sind-entweder in Miniaturform oder beinahe Orginalgröße. Beeindruckt von der japanischen Geschichte habe ich ganze 3 Stunden in dem Museum verbracht, geplant waren maximal 2 ;-). Spannend war es auch durch die real nachgebauten Häuser des Tokio des 18. Jahrhundert zu gehen und sich dort umzugucken. Es verwundert einen dann nicht mehr, dass die Japaner ein anderes Gefühl für Enge haben als wir Europäer. Wer mit 5 Leuten sich sein Leben lang 8qm teilt, der fühlt sich hier in den U-Bahnen sicherlich wohler als ich ;-).
Nach dem Museumsbesuch habe ich mich müde von der Hitze und den vielen neuen Eindrücken auf den Heimweg gemacht.
Momentan finden in Tokio und Umgebung viele Feste an den Schreinen und Tempeln statt und morgen wollen wir uns eins davon angucken. Außerdem geht es morgen nach Harajuku, da dort Sonntags bei schönem Wetter viele Straßenkünstler unterwegs sind. Ich bin also gespannt auf morgen :-)!

Oyasuminasei!

Donnerstag, 10. Juli 2008

Erstes Resümee und Besuch kündigt sich an

Resümee

Mittlerweile bin ich über 3 Wochen in Japan und es wird Zeit ein erstes Resümee zu ziehen :-).
Mein anfänglicher Eindruck, dass Japan von Grund auf anders ist, als all dass was wir als Europäer kennen, lässt sich auch nach den ersten Wochen nicht leugnen. Angefangen bei den elektronischen Toiletten, über die Essensgewohnheiten bis hin zum Arbeitsleben. ABER wenn man über den ersten Kulturschock hinweg ist und sich an die Andersartigkeiten gewöhnt hat, ist Japan ein sehr spannendes und schönes Land!
Neben all den kulturellen Höhepunkten, die man in der kurzen Zeit von 3 1/2 Monaten leider nicht alle sehen kann, hat Japan vorallem eins: unglaublich nette Einwohner. Egal wo man aufgrund sprachlicher Probleme nicht weiterkommt, wird versucht eine englischsprechende Person zu finden, die weiterhelfen kann oder es wird einem versucht mit Händen und Füßen weiterzuhelfen. Service hat hier generell noch eine große Bedeutung und z.B. haben selbst die Postämter am Wochenende lange geöffnet. Generell haben alle Geschäfte meist bis 21h oder sogar 24 Stunden 7 Tage die Woche geöffnet.
Auch an die zu Anfang größten Herausforderungen: das Essen, das feuchtheiße Klima, Sprachbarrieren und gelegentliche Mitbewohner wie Kakerlaken, gewöhnt man sich nach einiger Zeit.
Kurzum: mir gehts richtig gut hier und wenn ich könnte würde ich länger hier bleiben :-).

Besuch

Seit gestern Abend steht fest-in schon drei Wochen kommt Frank für 5 Tage zu Besuch :-). Aber damit noch nicht genug-nein, er wird mich 3 Wochen später gleich noch einmal für 1 1/2 Wochen besuchen :-)!
Der August wird also ein ereignisreicher Monat, da nicht nur Frank gleich zweimal zu Besuch kommen wird, sondern auch meine Tante für 10 Tage zu Besuch sein wird. Gemeinsam mit ihr werde ich eine kleine Japan Rundreise in die Städte: Osaka, Hiroshima und Kyoto machen.

Sonntag, 6. Juli 2008

Tokyo Dome und Kamakura

Tokyo Dome und ein japanisches Rockkonzert

Die Wochentage vergehen immer schneller hier und plötzlich war schon wieder Wochenende :-).
Am Samstag sind wir mal wieder nach Tokio gefahren, um uns dort ein etwas besonders Einkaufszentrum anzuschauen: Tokyo Dome. Direkt neben dem Stadion steht in Tokio ein Einkaufszentrum, durch dass eine atemberaubende Achterbahn fährt.
Wie man auf den Fotos sieht, war es ganz schön beeindruckend mitten durch einen Vergnügungspark UND durch ein Einkaufszentrum zu laufen. Typisch für die Japaner ihre liebsten Hobbies: Shoppen und Vergnügungsparks miteinander zu verbinden :-).
Nach dem Besuch des Einkaufszentrums sind wir noch etwas außerhalb von Tokio auf ein Rockkonzert gefahren. Leider durfte man dort keine Bilder machen, denn es war wirklich sehenswert :-). Es gab ein Line-up von vier unterschiedlichen Bands und ihr Können ließ sich von "nicht vorhanden" bis "beeindruckend" einstufen. Generell unterscheidet sich J-Rock, wie japanischer Rock genannt wird, nicht sehr von dem typischen englischen, amerikanischen Rock. Allerdings kamen wir in das Vergnügen ein KISS/Rammstein Imitat aus Japan kennenzulernen, was uns fast den letzten Hör-Nerv geraubt hat. Zum Glück spielte jede Band nur ca. 30 Minuten :-). Da wir für den Sonntag einen längeren Ausflug geplant hatten, sind wir nach dem Konzert zurück nach Hause gefahren.
Leider konnte ich erst, nach dem die Riesen-Kakerlake in meinem Bad von einer Freundin, die zum Glück nebenan wohnt, erlegt wurde, totmüde ins Bett fallen.

Kita-Kamakura und Kamakura

Sehr früh am Sonntag Morgen sind wir gen Kita-Kamakura aufgebrochen. Kita-Kamakura und Kamakura liegen südlich von Tokio direkt am Meer und sind sehr bekannt für ihre vielen großen Tempel- und Schreinanlagen. Besonders bekannt ist aber die große Buddha Statue in Kamakura.
Nach knapp 2 Stunden kamen wir in Kita-Kamakura an und haben uns dort als Erstes die Engaku-ji Tempelanlage angeschaut. Die Anlage liegt in einem dicht-bewachsenen Waldgebiet und es herrscht eine traumhafte Stille dort. Der Engaku-ji Tempel wurde 1282 erbaut und gilt als einer der ältesten Zen Tempel. Nicht weit von dieser sehr schönen und ruhigen Tempelanlage liegt die Kencho-ji Tempelanlage, ebenfalls in Kita-Kamakura. Auch dieser Tempel wurde im 13. Jahrhundert erbaut und hier befand sich die erste Zen Schule Japans. Auch diese Tempelanlage war unglaublich weitläufig wie man auf den Fotos sieht. Dass hat uns natürlich nicht davon abgehalten, auch den Berg der Anlage zu erklimmen, trotz sengender Hitze und vorallem sehr hoher Luftfeuchtigkeit. Aber wir wurden für unsere Anstrengungen belohnt und konnten einer buddhistischen Zeremonie (Art Gottesdient) zu sehen, was durchaus beeindruckend war.
Anschließend sind wir eine Metro Station weiter nach Kamakura gefahren. Hier gibt es natürlich auch wieder eine Vielzahl von Tempeln und Schreinen, aber besonders beeindruckend ist die etwas außerhalb gelegene Buddha Statue. Bevor wir uns Buddha in mehrfacher Lebensgröße anschauten, besichtigten wir noch den Tsurugaoka Hachiman-gu Schrein. An diesem Wochenende fand an einigen Schreinen in Japan das Tanabaka Fest statt, ein Fest für die Kinder Japans. Hier beten die Eltern besonders für die Intelligenz ihrer Kinder. Aufgrund des Festivals war der Schrein und auch die Eingangstore besonders bunt und schön geschmückt.
Nach dem Schrein Besuch ging es mit der Metro weiter bis zur "Hase Station". Wir kamen unserem Highlight des Tages also endlich näher: der größten Buddha Statue in Japan. Nach einem kleinen Fußmarsch standen wir vor der sehr beeindruckenden Buddha Statue. Man musste erst einmal inne halten, um die Größe zu fassen und die ganze Kulisse aufzunehmen (trotz vieler japanischer Touristen). Ursprünglich stand um die Statue herum ein großes Gebäude, dies wurde jedoch bei einem Tsunami im 15. Jahrhundert vollkommen zerstört. Seitdem steht bzw. sitzt Buddha alleine im Grünen. Die Statue wiegt beeindruckende 121 Tonnen und ist 13,35m hoch.
Nach vielen Fotos und natürlich dem obligatorischen Souvenir Kauf, haben wir uns auf den Weg gen Strand gemacht. Eigentlich wollten wir dort, nach diesem doch recht anstrengenden Tag, den Sonnenuntergang am Pazifik geniessen. Leider hat uns das schnell umschlagende japanische Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht und uns einen unglaublichen Nebel geschickt. Somit fiel unser Strandbesuch zwar nicht vollkommen ins Wasser (wir haben immerhin unsere Füße abgekühlt), aber den Sonnenuntergang konnten wir natürlich nicht sehen.
Erschöpft von dem langen Tag und vorallem den vielen vielen Treppen hinauf zu den Tempeln und Schreinen, sind wir dann gegen 18h zurück Richtung Higashimatsuyama gefahren und nach 2 1/2 Stunden (dank Umsteigen in Yokohama) angekommen.

Es war ein toller Tag und ich kann jedem nur empfehlen, wenn er mal den weiten Weg nach Japan macht, sich Kita-Kamakura und Kamakura anzusehen. Es ist einfach wunderschön und beeindruckend, wenn auch der Tagestrip recht anstrengend ist :-).

Oyasumi-nasai aus Japan!