Sonntag, 29. Juni 2008

Auf japanische Art und Weise....

...die Toilette zu benutzen, kann durchaus zu einem Erlebnis werden.
Wie ja bekannt ist, sind die Japaner sehr hightech-begeistert sind und haben ihre Affinität auch an ihren Toiletten ausgelassen.
Besonders für die in diesem Sinne eher "einfach" veranlagten Europäer kann dies zu einigen Verwirrungen führen :-). Generell hat man die Wahl zwischen einem Loch im Boden (wie in Frankreich noch vor einigen Jahren) oder dem Hightech-Modell.
Das Hightech-Modell hat nicht nur eine integrierte Sitzheizung, nein es besteht auch die Möglichkeit anstatt des Toilettenpapiers eine Hintern-Dusche plus anschließendes trocken Föhnen zu genießen. Drückt man also die falschen Knöpfe auf der linken Seite und steht dann (erschrocken von der Dusche) auf, unterspült man die ganze Toilette und wird selbst klitschnass.


Neben diesen "special effects" gibt es aber auch in den meisten Toiletten eine automatisch startende Geräuschkulisse. Da Japaner es als peinlich empfinden anderen Menschen bei dem Entleeren ihrer Blase zu hören zu müssen, beginnt sobald man auf der Toilette sitzt ein ca. 2 minütiges Geräusch, was dem der Toilettenspülung sehr ähnelt. In manchen Toiletten ist aber auch das Radio aufgedreht, so dass man kaum sein eigenes Wort versteht.

Spätestens hier wird einem klar, dass Japaner einfach anders sind :-).

Samstag, 28. Juni 2008

Fischmarkt, Asakusa und Ueno

Dieses Wochenende hab ich mir den berühmten Tokioer Fischmarkt und zwei Viertel von Tokio, die noch nicht gesehen hab vorgenommen.
Zuerst ging es recht früh am Samstag Morgen zur Tokio Bay, wo ich mich mit Nozomi und ihrem Freund getroffen hab. Nozomi ist Japanerin und war gemeinsam mit einer Freundin von mir (Wibke) für ein Auslandspraktikum in Taiwan. Als sie gehört hat, dass ich in Tokio sein werde, hat sie mir direkt angeboten, mit mir einen Tag in Tokio zu verbringen :-).
Der Fischmarkt ist sehr groß und hat verschiedene Hallen sowie Außenstände. Wie man auf den Fotos sieht, ist es ein ziemliches Gewusel dort und man muss wirklich aufpassen nicht überfahren zu werden. Erstaunlicherweise hat es dort nicht so sehr nach Fisch gerochen, wie man es von der Supermarkt Fischtheke kennt. Dass liegt wahrscheinlich daran, dass die Fische dort absolut fangfrisch sind. Jeden Morgen ab 5h kaufen zahlreiche japanische Restaurants dort ihren Fisch ein und verwerten ihn meist am selben Tag. Es gibt dort einfach jede erdenkliche Fischsorte und sogar einen ausgestopften Eisbären-Japaner muss man nicht immer verstehen...
Auf dem Fischmarkt sollte man unbedingt einmal Sushi essen und dass haben wir dann auch getan. Ich habe NOCH NIE ein so leckeres Sushi gegessen! Es ist einem wirklich auf der Zunge zergangen.
Nach dem Fischmarkt ging es weiter nach Asakusa, ein Viertel im Norden von Tokio. Hierhin zieht es jedes Jahr Millionen von ausländischen und japanischen Touristen. Zum einen da es hier eine sehr lange Straße gibt, in der man ausschließlich Souvenir jeglicher Art kaufen kann und zum anderen natürlich, da hier ein sehr großer buddistischer Tempel (Asakusa Kannon Senso-ji) steht. Schon der Eingang ist imposant, da dort eine riesige typisch japanische Laterne hängt. Bevor man allerdings zum Tempel kommt, muss man sich an den Souvenirläden vorbeischlängen. Der Tempel an sich sieht ebenfalls wirklich imposant aus und ist wirklich eine Sehenswürdigkeit. Neben dem Tempel kann man sich ebenfalls eine fünfstöckige Pagode und einen kleineren Schrein anschauen. Da die meisten Japaner buddistische und auch schintoistisch aufgewachsen sind, darf natürlich nicht nur ein Religionshaus an einem Ort aufzufinden sein.
Erwartungsgemäß war es sehr voll in Asakusa und so sind wir nach einer kleinen Stärkung weiter Richtung Ueno gefahren. Ueno liegt ebenfalls im Norden von Tokio und ist besonders in der Kirschblütenzeit ein sehr beliebtes Viertel, da es dort einen großen Park gibt. Leider hab ich die Kirschblütenzeit hier verpasst, aber nichtsdestotrotz war der Park sehr schön und hat mich sehr an den Central Park in New York erinnert. Besonders witzig war ein Dudelsack spielender Japaner, der eine Menschentraube um sich herum versammelt hatte. Natürlich mussten auch wir dort halt machen, war ich doch die Einzige, die dieses Instrument kannte :-). In dem Park befinden sich außerdem zahlreiche Museen, die ich mir bei dem nächsten Regentag mal anschauen werde. Da Japaner aber immer und überall shoppen müssen, gibt es auch in Ueno eine sehr enge, aber lange Einkaufsgasse direkt unter den Metrogleisen. Auch hier war es sehr voll, was aber doch recht amüsant war im Gegensatz zu Asakusa, wo man ständig aufpassen musste, nicht jemandem ins Foto zu laufen.
Nichtsdestotrotz waren wir ziemlich müde, da in den Einkaufsgassen von Ueno die Händler ihre Ware schreiend anpreisen und dass auf die Dauer doch anstrengend wird. Daher hab ich mich danach von Nozomi und ihrem Freund verabschiedet und bin zurück nach Higashimatsuyama gefahren. Hier sind wir am Abend endlich Karaoke singen gegangen :-). Ich hätte nie gedacht, dass Karaoke singen so lustig sein kann und soviel Spaß machen kann! Daher war ich auch erst gegen 2:45h zu Hause und bin heute doch etwas müde.
Gleich fahren wir nach Tokio und gehen in Sunshine City, ein Hochhaus-Gebäudekomplex, der ein einziges Shoppingcenter ist. Denn leider regnet es heute wieder...
Hoffentlich hat der Regen bald ein Ende hier. Offiziell sollte die Regenzeit Anfang Juli zu Ende sein.
Hoffen wir das Beste :-).

Freitag, 27. Juni 2008

Essen in Japan-mehr als Sushi

Nach fast zwei Wochen in Japan, wollte ich Euch in die kulinarischen Genüssen der japanischen Esskultur einweihen :-).
Eins muss vorweg gesagt werden: Es gibt weitaus mehr als nur gutes Sushi in Japan. Allerdings sollte man sich am Besten von einem Ortskundigen oder zumindest japanisch Sprechenden am Anfang helfen lassen, da sich das Einkaufen von Lebensmittel im Supermarkt aufgrund der Schriftzeichen durchaus schwierig gestaltet. Leider sieht es auch in den Restaurants nicht anders aus...
Ich hatte mir vor meiner Ankunft vorgenommen, alles zumindest einmal zu probieren. Diesen Gedanken hab ich allerdings bereits nach wenigen Tagen schon verworfen :-).
Schon das japanische Frühstück (Reis und Suppe) ist nicht unbedingt meine Sache und daher bin ich zu Cornflakes übergangen, die es glücklicherweise auch gibt. Mittags esse ich unter der Woche in der Kantine, die natürlich auch reichlich Auswahl an japanischen Köstlichkeiten bietet. Meist gibt es mindestens immer eine große Nudelsuppe, die originalgetreu geschlürft wird und Spaghetti mit Schinken (der hier wirklich IMMER in der Spaghettisoße ist). Man verhungert also nicht, wenn es einem nicht nach japanischer Küche ist. Natürlich gibt es viel Fisch hier, aber auch Fleisch wird häufig angeboten. Eine Unart der Japaner ist es jedoch, alles was nur irgendwie in die Fritteuse passt zu frittieren, bis man eine ca. 1 bis 1,5cm dicke Fettschicht auf Fisch oder Fleisch hat. Außerdem gibt es natürlich immer Reis in allen Varianten und auch Nudeln in ihren verschiedensten Ausführungen.
Gewöhnungsbedürftig und auch sicherlich nicht jedermanns Sache ist das Hinzufügen von Algen und/oder Sojasauce zu fast jedem Essen. Man gewöhnt sich mit der Zeit daran, aber beide Geschmäcker werden sicherlich nicht meine Favoriten werden.
Hat es einem in der Kantine nicht geschmeckt oder man hat abends noch Appetit, gibt es in jedem Supermarkt eine große Anzahl von Snacks. Natürlich findet man auch hier sehr leckeres Sushi :-). Wie man auf den Fotos sieht, verpacken Japaner so ziemlich Alles als Snack in Plastik und bleiben ihrem liebsten Tier, dem Fisch, sehr treu. Fische in allen Ausführungen gibt es getrocknet als Snack zu kaufen und wird gerne als Zwischenmahlzeit gegessen. Besonders angenehm, wenn jemand im Großraumbüro dieses tut und das ganze Büro nach altem Fisch duftet für den restlichen Tag :-S.
Eine japanische Spezialität, die man in Europa eher weniger kennt ist Okonomiyaki. Okonomiyaki bereitet man selbst zu und ist eine Art Omlett. Auf den Fotos könnt ihr unseren gestrigen Ausflug in ein Okonomiyaki Restaurant verfolgen. Man bekommt an seinen Tisch große Schüsseln, die mit den unterschiedlichsten Gemüse-, Fleisch- und Fischsorten gemischt mit zerschlagenen Eiern, gefüllt sind und verrührt diesen "Teig" dann. Danach kommt der Teig wie ein Omlett auf eine heiße Platte und wird gebraten bis das Okonomiyaki durch ist. Dann bestreicht man es mit einer speziellen Soße und kann es wahlweise noch mit Mayonnaise und geraspeltem Thunfisch belegen.
Da ich mir leider in der Kantine den Magen verdorben hatte, natürlich mit etwas Frittiertem, hab ich es nicht probiert, aber es schien sehr lecker zu schmecken.
Ich freu mich also schon, dass mit meinem Besuch im August, zuerst kommt meine Tante und danach Frank, auszuprobieren :-).

Sonntag, 22. Juni 2008

Erstes Wochenende in Tokio

Endlich Wochenende :-)!

Das erste Wochenende war erwartungsgemäß ganz gut durchgeplant und daher ging es auch am Samstag Morgen schon recht früh mit den anderen Praktikanten nach Tokio. Dort sind wir zuerst in das Ginza Viertel gefahren, welches bekannt ist für sein Nachtleben und Geschäfte, aber auch für das traditionelle japanische Theater "Kabuki". Kabuki ist eine besondere Form des Theaters, wo die Vorstellung bis zu fünf Stunden andauern können. Glücklicherweise besteht die Möglichkeit sich Karten für einen Akt zu kaufen und dass taten wir dann auch :-). Der Plott ist höchst dramatisch und romantisch und es dürfen lediglich männliche Schauspieler mitspielen. Die Frauen werden hier von den Männer dargestellt, was besonders stimmlich sehr amüsant sein kann. Zum Glück gab es eine englische Übersetzung, ansonsten wäre das Ganze eine sehr langweilige Veranstaltung für uns geworden. Wer einmal in Japan ist, sollte sich aber auf jedenfall zumindest einen Akt des Kabuki angesehen haben, da es sehr viel über die gesellschaftlichen Strukturen des früheren Japans verrät.
Nach einer Stärkung haben wir uns auf den Weg nach Roppongi Hills gemacht. Roppongi, ebenfalls bekannt als Shopping Paradies, beherbergt nicht nur zahlreiche Geschäfte sondern auch einige Bars. Dort sind wir zunächst in das Mori Art Museum gegangen, welches im Mori Tower im 53. Stock angesiedelt ist. Momentan ist im Mori Art Museum die Sammlung aller Turner Preis Gewinner zu sehen und es war eine sehr sehenswerte und interessante Ausstellung. Nach der Ausstellung ging es einen Stock höher wo man einen grandiosen Blick über ganz Tokio geniessen kann. Außerdem gab es noch eine Aussichtsplattform, die wir natürlich auch nicht ausgelassen haben.
Abends stand dann das eigentliche Highlight des Tages an-die Absolut Ice Bar!
Diese Bar besteht fast komplett aus Eis (außer Decke und Boden) und es waren dort zu anfangs noch angenehme - 5° drin. Selbst die Gläser aus denen man den Absolut Vodka trinken durfte bestanden komplett aus Eis. Da - 5° doch recht kühl sind, bekam man am Eingang wärmende Mäntel, die allerdings nur eine gewisse Zeit warm hielten. Nach 45 Minuten war unser Vergnügen dort vorbei und auch wenn es eine Erlebnis war, war ich danach sehr froh wieder ins Warme zu dürfen ;-).
Nach der Icebar und einem langen und anstrengenden Tag sind einige von uns, mich eingeschlossen, wieder zurück nach Hause gefahren. Auch wenn Tokio unzählige Möglichkeiten zum Weggehen bietet, war ich froh um 1h wieder zu Hause zu sein.

Heute habe ich mich morgens alleine auf den Weg nach Tokio gemacht. Da die meisten Praktikanten schon einige Monate hier sind, haben sie natürlich schon die wichtigen Sehenswürdigkeiten in Tokio gesehen und daher bin ich alleine zu zwei Hauptsehenswürdigkeiten gefahren. Zuerst habe ich mir den Meiji Schrein im Westen Tokios angesehen. Der Meiji Schrein ist einer der größten und wichtigsten Schreine in Japan und zieht jedes Jahr Millionen von Besuchern an. Wie man auf den Fotos sieht liegt der Schrein in einem schönen Park, Yoyogi Park genannt, der etwa die Größe des Central Parks in NY hat. Leider hatte ich heute etwas Pech mit dem Wetter und es hat die ganze Zeit geregnet, da momentan Regenzeit in Japan ist.
Im Anschluss bin ich weiter gen Osten von Tokio gefahren, um mir dort den ebenfalls sehr bekannten Zoji-ji Tempel anzuschauen. Direkt neben dem Tempel befindet sich außerdem der Tokio Tower, der sehr dem Eiffelturm in Paris ähnelt und diesem (ganz nach dem asiatischen Prinzip ;-)) nachempfunden wurde. Nicht nur das Wetter schien heute nicht auf meiner Seite, der Zojo-ji Tempel war leider komplett in Plastik verhangen und ich konnte nur den kleinen Park drum herum sowie das "Eingangstor" bewundern. Ich hoffe, der Tempel ist in den nächsten Monaten noch einmal sichtbar, da er sehr eindrucksvoll aussehen soll.
Generell existieren in Japan die Religionen Schintoismus und Buddismus problemlos nebeneinander und daher finden sich überall in Japan viele Schreine (Schintoismus) und Tempel (Buddismus). Nach dem "religiösen" Teil bin ich, völlig durchnässt, zurück nach Ikebukuro gefahren. Ikebukuro, ebenfalls bekannt für seine unglaubliche Anzahl an Malls und Geschäften, ist für mich immer die erste bzw. letzte Station wenn ich nach oder aus Tokio rausfahre.
Wie man auf den Fotos sieht, ist auch sonntags viel hier los, da alle Geschäfte regulär geöffnet haben und die Japaner generell ein sehr einkaufswütiges Volk sind ;-).
Nach einem kleinen Spaziergang durch Ikebukuro bin ich zurück nach Hause gefahren und werde heute Abend noch mit den anderen Praktikantinnen (wir sind nur 4 Mädels hier :-S) ins Kino gehen, was zum Glück im Originalton läuft :-).

Viel Spaß bei den Fotos und einen guten Start in die Woche wünsche ich Euch!

Donnerstag, 19. Juni 2008

Yokoso Japan!

Herzlich Willkommen in Japan!

Nach einer doch recht langen Anreise bin ich am Montag den 16. Juni gut in Tokio angekommen. Glücklicherweise hatte ich einen guten Sitzplatz im Flugzeug und hab daher den Flug über Russland komplett verschlafen :-).
Obwohl ich das Vergnügen hatte in London einen Zwischenstopp in Terminal 5 einzulegen, hat sogar mein Koffer den Weg bis nach Tokio gefunden und ich war mehr als froh diesen auf dem Gepäckband wiederzusehen. Da ich nicht direkt in Tokio wohne, hatte ich noch eine etwas längere Reise vor mir. Zunächst ging es mit dem Autobus quer durch Tokio und dann mit der S-Bahn für ca. 1 Stunde weiter gen Higashimatsuyama-meine neue Heimat für die nächsten 3 1/2 Monate.
Obwohl ich ja ansonsten nicht zu den Menschen mit dem besten Orientierungssinn gehöre, fand ich auf Anhieb den Weg und bin am späten Nachmittag in Higashimatsuyama angekommen.
Dort wurde ich von einem Bosch Mitarbeiter abgeholt, der mich nicht nur zu meinem Apartment gebracht hat, mir die Gegend gezeigt und erklärt hat, sondern er fuhr auch direkt mit mir einkaufen, damit ich die erste Woche überlebe. Was für ein Service!
Wie ich schon in Tokio festgestellt habe, sprechen nur sehr wenige Japaner Englisch und ich hätte wahrscheinlich ohne die Unterstützung nicht mal bis in mein Apartment gefunden ;-). Der nette Mann von Bosch, auch Hiraiwa-san genannt spricht ein lustiges Mischmasch aus Englisch/Deutsch/Japanisch, was zu Beginn etwas unverständlich ist. Aber man gewöhnt sich recht schnell an den japanischen Akzent im Englischen. Bleibt nur zu hoffen, dass ich den nicht auch irgendwann übernehme...
Nach dem Einkaufen hab ich erstmal meine über 30kg Gepäck ausgepackt und mein Apartment inspiziert (s. auch Fotoalbum). Wie man sehen kann, hab ichs ganz gut getroffen (sogar pinke Vorhänge !!!) und genügend Platz-auch wenn Besuch kommt ;-).

Erster Arbeitstag
Zu meinem ersten Arbeitstag wurde ich netterweise auch von Hiraiwa-san gefahren, damit ich mich nicht direkt verlaufe. Dort angekommen habe ich zunächst meine Abteilung kennengelernt und dann meine direkte Vorgesetzte sowie die momentane Praktikantin, die ebenfalls aus Deutschland stammt und glücklicherweise perfekt Japanisch spricht. Meine Aufgabe für die nächsten 2 1/2 Monate wird die Betreuung des gesamten Matching Prozesses für Praktikanten darstellen. Heißt, ich sorge dafür, dass reichlich ausländische Praktikanten zu Bosch nach Japan kommen (AIESEC OGX lässt grüßen ;-)) und betreue diese. Außerdem werde ich noch 2 Mal die Woche Deutschunterricht für meine Kollegen geben, da es sich doch als recht praktisch erweist innerhalb von Bosch Deutsch zu können.
Nach den 2 1/2 Monaten und der Übergabe an meine Nachfolgerin, werde ich in Absprache mit meiner Vorgesetzten in einem anderen Bereich der Abteilung tätig sein-es wird also nicht langweilig :-).
Anders als in Deutschland arbeiten hier auch viele Männer in der Personalabteilung und es herrscht ein sehr ausgeglichenes Klima trotz kleinen Arbeitsplätzen und Großraum-Büro. Mittags hab ich dann die anderen ca. 15 deutschen Praktikanten in dem Werk in Higashimatsuyama kennengelernt. Somit werden auch die Wochenenden sicherlich nicht langweilig.
Der erste Tag verging schnell und ich bin sehr gespannt auf die nächsten Monate!

Die letzten zwei Tage
An meinem zweiten Tag ging es morgens erst einmal zur Alien Registration mit Hiraiwa-san. Gott sei Dank war er dabei um zu Übersetzen-niemand auf dem Amt sprach Englisch und ich wäre absolut verloren gewesen. Danach ging es wieder zur Arbeit und ich hab dank Vor-Erfahrung bei Bosch direkt in die Einarbeitungsphase übergehen können. Momentan lerne ich noch den ganzen Prozess rund um das sogenannte Matching kennen und beginne die ersten Schritte selbst zu erledigen.
Abends hab ich einen kleinen Ausflug gen Shopping Center gemacht, da mir direkt am ersten Tag mein Adapter kaputt gegangen ist und ich somit keinen Strom weder für Fön noch Laptop hatte. Dank gutem Umgebungsplan hab ich das Shopping Center zwar schnell gefunden, doch einen Adapter gab es dort nicht. Als ich aus dem Center wieder rauskam war es schon stockdunkel. An sich kein Problem, wenn es 1. Straßennamen und 2. Straßenbeleuchtung gäbe!
So machte ich mich auf den Heimweg und fand sogar den halben Weg bis nach Hause. Dann muss ich irgendwann falsch abgebogen sein und war auf einmal ganz woanders-ohne Straßenname und vorallem im stockfinstern. Es blieb mir also nichts anders übrig als den Weg so gut wie mein Gedächtnis sich noch erinnert zurück zu gehen und von dort neu zu starten. Da mein Handy in Japan nicht funktioniert und ich kein Japanisch spreche, konnte ich leider auch niemanden um Hilfe fragen...
Nach einer Stunde hab ich dann endlich mein Apartment wiedergefunden und war selten so froh wieder zu Hause zu sein! Da es in Japan keine Sommerzeit gibt wird es hier schon sehr früh dunkel. Es war also ein absoluter Anfängerfehler abends noch einen neuen Weg auszuprobieren. Wie mir die anderen Praktikanten aber am nächsten Tag berichteten gehört das Verlaufen in Higashimatsuyama wohl dazu als Neuankömmling ;-).

Um das Problem mit dem Adapter und auch dem nicht-vorhandenen Internet zu lösen, bin ich gestern Abend mit einer anderen Praktikantin nach Tokio gefahren nach der Arbeit. Dort waren wir im Viertel Ikebukuro unterwegs, was bekannt für die Shopping Möglichkeiten und Elektrogeschäfte ist. Hier habe ich das erste Mal einen größeren Kulturschock erlitten-es war unglaublich voll, laut und hell! Überall war Reklame, überall gab es Lautsprecher mit Werbedurchsagen und gefühlt war halb Tokio dort zur gleichen Zeit unterwegs.
ABER wir haben den Adapter und auch endlich einen WLAN Router bekommen und somit gehöre ich jetzt wieder zur kommunizierenden Gesellschaft :-).

Bisher gefällt es mir hier wirklich gut und so langsam habe ich das Gefühl anzukommen. Die Japaner sind sehr hilfsbereit und geben einem schnell das Gefühl dazu zu gehören trotz Sprachbarriere. Auch die Zeitverschiebung hat mir fast gar nicht zu schaffen gemacht und abgesehen von dem Essen, was doch sehr fremd ist und seltsam aussieht, kann ich mich absolut nicht beklagen :-). Am Wochenende werde ich mit den anderen Praktikanten nach Tokio fahren und u.a. dort in die Absolut Ice Bar gehen. Eine Bar die komplett aus Eis besteht und in der es natürlich Absolut Vodka gibt-Fotos folgen :-).

Fotos zu der ersten Tagen findet ihr hier.

Donnerstag, 5. Juni 2008

...in knapp einer Woche geht´s los :-)!

Nach den letzten ereignisreichen und auch stressigen Wochen, in denen es nicht nur galt meinen Aufenthalt in Japan, sondern auch schon den in England vorzubereiten, wollte ich Euch kurz vor der Abreise noch ein wenig über meinen zukünftigen Job und meine zukünftige Heimat berichten.

Nach einem Jahr im Recruiting werde ich bei Bosch den Bereich der Personalentwicklung näher kennenlernen und den gesamten Praktikumsprozess der ausländischen Praktikanten betreuen-also vom Recruiting bis zur Abreise. Neben der neuen Tätigkeit bin ich besonders gespannt auf die japanische Unternehmens- und Arbeitskultur, mehr dazu folgt aber in 2-3 Wochen ;-).

Meine neue Heimat Higashimatsuyama befindet sich in der Präfektur Saitama. Japan ist in sogenannte Präfekturen aufgeteilt, die vergleichbar mit den französischen Departements sind und aufgrund der fehlenden Präfekturen-Regierung nur indirekt unseren Bundesländern ähnelt. Die Stadt an sich hat ca. 92.000 Einwohner und ist bekannt für seine schönen Parks. Natürlich befinden sich auch religiöse Symbole wie der 1296 Jahre alte Yakyu Schrein und der Shobuij Tempel in der Stadt.