Donnerstag, 19. Juni 2008

Yokoso Japan!

Herzlich Willkommen in Japan!

Nach einer doch recht langen Anreise bin ich am Montag den 16. Juni gut in Tokio angekommen. Glücklicherweise hatte ich einen guten Sitzplatz im Flugzeug und hab daher den Flug über Russland komplett verschlafen :-).
Obwohl ich das Vergnügen hatte in London einen Zwischenstopp in Terminal 5 einzulegen, hat sogar mein Koffer den Weg bis nach Tokio gefunden und ich war mehr als froh diesen auf dem Gepäckband wiederzusehen. Da ich nicht direkt in Tokio wohne, hatte ich noch eine etwas längere Reise vor mir. Zunächst ging es mit dem Autobus quer durch Tokio und dann mit der S-Bahn für ca. 1 Stunde weiter gen Higashimatsuyama-meine neue Heimat für die nächsten 3 1/2 Monate.
Obwohl ich ja ansonsten nicht zu den Menschen mit dem besten Orientierungssinn gehöre, fand ich auf Anhieb den Weg und bin am späten Nachmittag in Higashimatsuyama angekommen.
Dort wurde ich von einem Bosch Mitarbeiter abgeholt, der mich nicht nur zu meinem Apartment gebracht hat, mir die Gegend gezeigt und erklärt hat, sondern er fuhr auch direkt mit mir einkaufen, damit ich die erste Woche überlebe. Was für ein Service!
Wie ich schon in Tokio festgestellt habe, sprechen nur sehr wenige Japaner Englisch und ich hätte wahrscheinlich ohne die Unterstützung nicht mal bis in mein Apartment gefunden ;-). Der nette Mann von Bosch, auch Hiraiwa-san genannt spricht ein lustiges Mischmasch aus Englisch/Deutsch/Japanisch, was zu Beginn etwas unverständlich ist. Aber man gewöhnt sich recht schnell an den japanischen Akzent im Englischen. Bleibt nur zu hoffen, dass ich den nicht auch irgendwann übernehme...
Nach dem Einkaufen hab ich erstmal meine über 30kg Gepäck ausgepackt und mein Apartment inspiziert (s. auch Fotoalbum). Wie man sehen kann, hab ichs ganz gut getroffen (sogar pinke Vorhänge !!!) und genügend Platz-auch wenn Besuch kommt ;-).

Erster Arbeitstag
Zu meinem ersten Arbeitstag wurde ich netterweise auch von Hiraiwa-san gefahren, damit ich mich nicht direkt verlaufe. Dort angekommen habe ich zunächst meine Abteilung kennengelernt und dann meine direkte Vorgesetzte sowie die momentane Praktikantin, die ebenfalls aus Deutschland stammt und glücklicherweise perfekt Japanisch spricht. Meine Aufgabe für die nächsten 2 1/2 Monate wird die Betreuung des gesamten Matching Prozesses für Praktikanten darstellen. Heißt, ich sorge dafür, dass reichlich ausländische Praktikanten zu Bosch nach Japan kommen (AIESEC OGX lässt grüßen ;-)) und betreue diese. Außerdem werde ich noch 2 Mal die Woche Deutschunterricht für meine Kollegen geben, da es sich doch als recht praktisch erweist innerhalb von Bosch Deutsch zu können.
Nach den 2 1/2 Monaten und der Übergabe an meine Nachfolgerin, werde ich in Absprache mit meiner Vorgesetzten in einem anderen Bereich der Abteilung tätig sein-es wird also nicht langweilig :-).
Anders als in Deutschland arbeiten hier auch viele Männer in der Personalabteilung und es herrscht ein sehr ausgeglichenes Klima trotz kleinen Arbeitsplätzen und Großraum-Büro. Mittags hab ich dann die anderen ca. 15 deutschen Praktikanten in dem Werk in Higashimatsuyama kennengelernt. Somit werden auch die Wochenenden sicherlich nicht langweilig.
Der erste Tag verging schnell und ich bin sehr gespannt auf die nächsten Monate!

Die letzten zwei Tage
An meinem zweiten Tag ging es morgens erst einmal zur Alien Registration mit Hiraiwa-san. Gott sei Dank war er dabei um zu Übersetzen-niemand auf dem Amt sprach Englisch und ich wäre absolut verloren gewesen. Danach ging es wieder zur Arbeit und ich hab dank Vor-Erfahrung bei Bosch direkt in die Einarbeitungsphase übergehen können. Momentan lerne ich noch den ganzen Prozess rund um das sogenannte Matching kennen und beginne die ersten Schritte selbst zu erledigen.
Abends hab ich einen kleinen Ausflug gen Shopping Center gemacht, da mir direkt am ersten Tag mein Adapter kaputt gegangen ist und ich somit keinen Strom weder für Fön noch Laptop hatte. Dank gutem Umgebungsplan hab ich das Shopping Center zwar schnell gefunden, doch einen Adapter gab es dort nicht. Als ich aus dem Center wieder rauskam war es schon stockdunkel. An sich kein Problem, wenn es 1. Straßennamen und 2. Straßenbeleuchtung gäbe!
So machte ich mich auf den Heimweg und fand sogar den halben Weg bis nach Hause. Dann muss ich irgendwann falsch abgebogen sein und war auf einmal ganz woanders-ohne Straßenname und vorallem im stockfinstern. Es blieb mir also nichts anders übrig als den Weg so gut wie mein Gedächtnis sich noch erinnert zurück zu gehen und von dort neu zu starten. Da mein Handy in Japan nicht funktioniert und ich kein Japanisch spreche, konnte ich leider auch niemanden um Hilfe fragen...
Nach einer Stunde hab ich dann endlich mein Apartment wiedergefunden und war selten so froh wieder zu Hause zu sein! Da es in Japan keine Sommerzeit gibt wird es hier schon sehr früh dunkel. Es war also ein absoluter Anfängerfehler abends noch einen neuen Weg auszuprobieren. Wie mir die anderen Praktikanten aber am nächsten Tag berichteten gehört das Verlaufen in Higashimatsuyama wohl dazu als Neuankömmling ;-).

Um das Problem mit dem Adapter und auch dem nicht-vorhandenen Internet zu lösen, bin ich gestern Abend mit einer anderen Praktikantin nach Tokio gefahren nach der Arbeit. Dort waren wir im Viertel Ikebukuro unterwegs, was bekannt für die Shopping Möglichkeiten und Elektrogeschäfte ist. Hier habe ich das erste Mal einen größeren Kulturschock erlitten-es war unglaublich voll, laut und hell! Überall war Reklame, überall gab es Lautsprecher mit Werbedurchsagen und gefühlt war halb Tokio dort zur gleichen Zeit unterwegs.
ABER wir haben den Adapter und auch endlich einen WLAN Router bekommen und somit gehöre ich jetzt wieder zur kommunizierenden Gesellschaft :-).

Bisher gefällt es mir hier wirklich gut und so langsam habe ich das Gefühl anzukommen. Die Japaner sind sehr hilfsbereit und geben einem schnell das Gefühl dazu zu gehören trotz Sprachbarriere. Auch die Zeitverschiebung hat mir fast gar nicht zu schaffen gemacht und abgesehen von dem Essen, was doch sehr fremd ist und seltsam aussieht, kann ich mich absolut nicht beklagen :-). Am Wochenende werde ich mit den anderen Praktikanten nach Tokio fahren und u.a. dort in die Absolut Ice Bar gehen. Eine Bar die komplett aus Eis besteht und in der es natürlich Absolut Vodka gibt-Fotos folgen :-).

Fotos zu der ersten Tagen findet ihr hier.

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