Montag, 18. August 2008

Rundreise durch Japan

Am letzten Dienstag ging es los quer durch Japan gemeinsam mit meiner Tante von Tokyo ueber Osaka, Hiroshima nach Kyoto und wieder zurueck nach Tokyo. Nach dem ich Christel wohl erhalten am Narita Flughafen in Tokyo abgeholt hatte, ging es zunaechst zum Hauptbahnhof in Tokyo. Von dort aus fuhren wir mit dem beruehmten Shinkansen Zug mit ueber 350km im Durchschnitt nach Osaka. Die Fotos unserer gesamten Rundreise koennt Ihr hier finden.


Osaka


Da wir erst spaet abends im Hotel in Osaka ankamen, haben wir uns erst am naechsten Tag die Stadt angeschaut. Osaka ist eine recht moderne Stadt und besonders sehenswert ist die Burg der Stadt sowie das Aquarium am Hafen. Da wir zwei Tage in Osaka blieben, hatten wir also genuegend Zeit um uns in der Stadt umzuschauen.

Nach einem recht anstrengenden Marsch in Richtung Burg, der dann darin endete dass wir doch die U-Bahn nahmen, da wir die Burg nicht finden konnten, kamen wir endlich bei der Burg an. Die Burg liegt in einem schoenen Park und auf einem kleinen Huegel (die Japaner nennen es Berg, fuer uns Sauerlaender allerdings war es eher ein Huegelchen ;-)), den man natuerlich zunaechst noch „erklimmen“ musste. Der Weg lohnte sich aber durchaus und der Blick von der Burg ueber Osaka hat die vorherigen Schweissausbrueche wieder gut gemacht.
Im Anschluss fuhren wir wieder zurueck in die Innenstadt und bestaunten ein Kaufhaus mit eingebautem Riesenrad. Nach einer kleinen Verschnaufpause von der Hitze (es waren mal wieder ueber 37 Grad) im Hotel, haben wir abends noch die Shoppingmeile unsicher gemacht und sind Essen gegangen.
Was fuer mich mittlerweile schon normal ist, war fuer meine Tante gar nicht so einfach-Essen mit Staebchen.
Dadurch war das Abendessen fuer uns aber immer sehr lustig :-).


Zweiter Tag in Osaka


Am naechsten Morgen brachen wir auf Richtung Hafen um uns mit gefuehlten 10000 anderen Japanern das Riesen-Aquarium anzuschauen. Auch an diesem Tag war es schon morgens sehr heiss, so dass eine Stunde Schlange stehen bis zum Einlass in das Aquarium, uns sehr lang vorkam und wir heilfroh waren, als wir endlich in das klimatisierte Gebaeude des Aquariums durften.
In dem Aquarium ist jedes Weltmeer mit seinen spezifischen Fischarten repraesentiert.
Die Hauptattraktion ist jedoch ein Riesen-Becken indem Wale, kleine Haie, Rochen und viele andere Fischen schwimmen. Wir konnten uns gar nicht satt sehen und waren fasziniert davon den Fischen so nah sein zu koennen. Leider war es sehr voll in dem Aquarium (in Deutschland haette man niemanden mehr in das Gebaeude gelassen aus Sicherheitsgruenden), daher gestaltete es sich manchmal recht schwierig an die Sichtfenster der Aquarien zu gelangen.
Insgesamt ist der Besuch aber absolut lohnenswert und wirklich atemberaubend!
Da am Nachmittag unser naechster Zug nach Hiroshima fuhr, machten wir uns nach dem Besuch im Aquarium wieder auf den Weg gen Hotel um dort unser Gepaeck abzuholen und zum Bahnhof zu fahren.


Hiroshima


Nach einer rasanten Fahrt mit dem Shinkansen kamen wir am fruehen Abend in Hiroshima an. Da unser Hotel direkt am Bahnhof lag, brachten wir schnell unsere Koffer aufs Zimmer und machten uns direkt auf den Weg zur Burg Hiroshimas. Die Burg liegt etwas noerdlich vom Atombombendom und sah in der Daemmerung (daher auch verlassen von Touristen) wirklich schoen aus. Nichtsdestotrotz war es ein bedrueckendes Gefuehl durch Hiroshima zu laufen und die vor 63 Jahren schnell wieder aufgebauten Gebaeude zu sehen.
Am naechsten Morgen fuhren wir dann mit der sehr alten Strassenbahn (auch eine Sehenswuerdigkeit in Hiroshima) zum Atombombendom und dem dazugehoerigen Friedenspark. Schon allein vor dem Atombombendom zu stehen, das Gebaeude war frueher die Industrie- und Handelskammer der Stadt und wurde nach der Atombombenexplosion umbenannt, war ein sehr seltsames Gefuehl und verschlug uns die Sprache. Gegenueber des Doms befindet sich ein sehr schoen angelegter Park, indem die Friedensglocke, ein Denkmal und das Museum steht.
Der Besuch im Museum ist wirklich empfehlenswert, aber nichts fuer schwache Nerven. Neben vielen Bildern und Videos zum Atombombenabwurf und nachbauten Szenen direkt nach der Explosion, waren auch verbrannte Kleidungsstuecke, geschmolzene Haushaltsgegenstaende und auch Haut, Haare und Fingernaegel der Opfer ausgestellt.
Nach diesem sehr bedrueckendem und sehr nachdenklich stimmenden Vormittag, waren wir froh Hiroshima zumindest kurzzeitig wieder zu verlassen und machten uns auf den Weg nach Miyajima.
Miyajima ist eine Insel in der Bucht Hiroshimas, die fuer das grosse Tori, welches mitten im Wasser steht, bekannt ist. Das Tori Miyajimas ist das groesste Tori Japans und gehoert zu einem Schrein, der ebenfalls auf Stelzen im Wasser steht.
Nach einer kurzen Bootsfahrt kamen wir auf der voellig ueberlaufenen Insel an und konnten neben dem Tori und dem Schrein auch freilebende, zahme Rehe bestaunen und natuerlich auch anfassen :-). Leider war gerade Ebbe und wir konnten das Tori daher nicht im Wasser stehend, sondern in Algen stehend bestaunen. ABER dafuer konnten wir bis zum Tori durchs Watt gehen.
Miyajima ist trotz der vielen Touristen, die taeglich auf die kleine Pazifikinsel einfallen, absolut sehenswert!!!
Da wir an diesem Tag noch weiter bis nach Kyoto fuhren, brachen wir nach einigen Stunden auf der Insel wieder auf Richtung Hiroshima Bahnhof.


Kyoto


Kyoto als ehemalige Hauptstadt Japans (erst 1603 wurde Tokyo Hauptstadt von Japan) ist DIE Sehenswuerdigkeit in Japan.
In der Stadt gibt es ueber 30 Tempel und Schreine und so viele Sehenswuerdigkeiten, dass man wahrscheinlich Wochen dort verbringen koennte und noch nicht alles gesehen hat. Leider blieben uns nur 2 Tage, aber die haben wir dafuer so effizient wie moeglich genutzt :-) Am ersten Tag besichtigten wir die wichtigsten und bekanntesten Tempel- und Schreinanlangen der Stadt und fuhren dank gut funktionierendem Bussystem quer durch Kyoto. Der beruehmteste Tempel Japans, der goldene Pavillion durfte natuerlich nicht fehlen, genauso wie der ehemalige Kaiserpalast. Leider darf man den nur mit ausdruecklicher Einladung besichtigen.
Am Abend kamen wir auf geschlagene 6 Tempel- und Schreinanlagen plus Kaiserpalast und waren auch dementsprechend k.o..


Zweiter Tag in Kyoto


Fuer unseren letzten Tag der Rundreise hatten wir eine weitere sehr bekannte Sehenswuerdigkeit etwas ausserhalb von Kyoto auf dem Programm stehen-den Fushimi Inari Schrein. An sich ist der Schrein absolut unscheinbar (besonders nachdem man die schoensten und groessten Schreine Japans schon gesehen hat), sogar so unscheinbar, dass wir glatt daran vorbeiliefen ;-).
Hier galt: der Weg ist das Ziel. Der Schrein liegt auf ca. 230m Hoehe und es fuehrt lediglich ein schmaler Fussweg von 4km Laenge durch kleine Tori dorthin. So trotzten wir der Hitze und bestiegen bei ueber 35 Grad den Berg und bestaunten die vielen vielen Tori, durch die wir gingen. Abgesehen von der Hitze, die das Ganze zu einer sehr schweissstreibenden Angelegenheit machte, war es wirklich toll den Berg durch die vielen Tori hinauf zu steigen. Spaetestens bei dem Abstieg sah man uns aber die Strapazen des Aufstiegs und auch der letzten Tage an und wir waren froh, als wir nach insgesamt 8km Fussmarsch wieder am Fuss des Berges ankamen. Hier machten wir erstmal eine Verschnaufpause in einem kleinen Cafe bis wir uns auf den Rueckweg nach Kyoto machten.
In Kyoto hatten wir noch genuegend Zeit um uns die groesste Pagode Japans anzugucken. Die Pagode steht in einem schoen angelegten Park, indem auch ein sehr alter Schrein steht. In dem Schrein kann man u.a. 22 Buddha Statuen, die mehrere hundert Jahre alt, sind besichtigen. Leider durfte man in den Hallen des Schreins keine Fotos machen.
Nach dem wir fuer die naechste Zeit genuegend Schreine, Tempel, Pagoden und vor allem Tori gesehen haben, haben wir uns wieder in die modernere Welt begeben und in den Geschaeften in Kyoto gestoebert und zu Abend gegessen (was wie immer sehr lustig war, da es wie fast ueberall in Japan nur Staebchen als Besteck gab :-).
Am fruehen Abend fuhren wir dann zum Bahnhof und warteten mit tausenden anderen Japanern auf unseren Shinkansen nach Tokyo. Da am Montag die Ferien in Japan endeten war es dementsprechend voll am Bahnhof. Wir kamen uns ganz schoen verloren vor in mitten des Gewuehls von japanischen Reisegruppen :-).
Nach 2 1/2 Stunden Fahrt bei ueber 350km kamen wir muede von der Rundreise wieder in Tokyo an.
Die Reise hat sich absolut gelohnt und hat viele schoene Eindruecke von diesem faszinierenden Land hinterlassen. Besonders schoen war es, die Reise gemeinsam mit meiner Tante machen zu duerfen, fuer die sicherlich Alles noch viel aufregender und neuer war als fuer mich :-).
Fuer mich war der Urlaub damit zu Ende und ich musste am Montag Morgen wieder arbeiten. Christel hat sich erstmal einen Tag Ruhe gegoennt. Am Dienstag hat sie sich dann alleine auf den Weg nach Tokyo gemacht und den Schrein in Asakusa und das Viertel Roppongi angeschaut. Abends haben wir gemeinsam den Blick ueber Tokyo auf 220m Hoehe vom Mori Tower aus genossen. Natuerlich hat sie auch den bekannten Meji Schrein samt Park in Tokyo nicht ausgelassen und diesen am Mittwoch Vormittag besucht.
Da Christel am fruehen Donnerstag Morgen leider schon wieder zurueck nach Deutschland fliegt, hab ich sie am fruehen Mittwoch Abend zum Flughafen gebracht. Dort hat sie in einem Hotel uebernachtet und ist heute Morgen mit leichter Verspaetung zurueck gen Frankfurt geflogen.


Der naechste Besuch ist schon fast auf dem Weg


Schon morgen Abend wird der naechste, aber auch letzte Besucher bei mir in Japan ankommen. Frank hat in der kommenden Woche Urlaub und kommt mich fuer 9 Tage besuchen :-)!
Da wir Beide etwas Ruhe gebrauchen koennen, werden wir in den kommenden Tagen nicht allzu viel unternehmen. Am Wochenende und Anfang kommender Woche (ich hab bis einschliesslich Mittwoch Urlaub) werden wir zwei Ausfluege machen unter anderem nach Kamakura. Die restlichen Tage werden wir wahrscheinlich Tokyo verbringen.

Die Berichte folgen dann wahrscheinlich Anfang September ;-).

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