Samstag, 12. Juli 2008

Imperial Palace und Marunouchi

Wieder ein Samstag und wieder ging es nach Tokio :-).

Für heute hatte ich mir ein recht ordentliches Programm, wenn man die 39° Hitze und über 90% Luftfeuchtigkeit bedenkt, auferlegt. Leider fiel mir erst in Tokio auf, dass der Akku meiner Digitalkamera leer war und daher gibt es leider nur 5 Bilder vom heutigen Tag. ABER, in der Hoffnung einem meiner beiden Besucher auch Lust auf den Imperial Palace und den Marunouchi District zu machen, hoffe ich die Bilder in einigen Wochen nachliefern zu können ;-).
Zunächst bin ich bis zur Tokyo Station gefahren, die direkt im Marunouchi District und in der Nähe des Kaiserpalasts liegt. Marunouchi ist das japanische Banken- und Geschäftsviertel und dort war es, wie es sich für das Wochenende gehört, dementsprechend ruhig. Die Hochhäuser sind zwar nicht ganz so hoch wie die in New York, aber an einem Samstag Morgen versprüht dieses Viertel einen ganz besonderen Charme und man kann ungestört durch die Gassen schlendern. Dass hab ich dann auch erst einmal getan und die Hochhäuser bewundert, wie man auf den wenigen Fotos sieht. Nachdem ich in Frankfurt mitten in der Innenstadt gewohnt habe, tat es gut mal wieder Hochhäuser um sich herum zu haben :-).
Danach ging es nur wenige Meter entfernt zum Kaiserpalast, der im Herzen Tokios liegt. Leider sieht man von dem japanischen Kaiserhaus nicht einmal ein Gebäude, sondern kann lediglich den Wassergraben und einige schöne Brücken um den Palast herum bestaunen. Die wohl bekannteste Brücke Japans, die Nijubashi habe ich natürlich auch nicht ausgelassen. Die Palastanlage ist unwahrscheinlich groß (110 Hektar) und es herrscht, obwohl sie mitten in Tokio liegt, eine wunderschöne Stille dort.
Weiter ging es von der Nijubashi zum Imperial Palace Eastern Garden, der freizugänglich ist. Der Garten ist absolut sehenswert und hat mich total begeistert! Hier haben sich die japanischen Gärtner mit all ihrer Gartenkunst verewigt. Außerdem hat man einen tollen Blick auf den Marunouchi District und steht dabei mitten im Grünen. Neben dem sonst sehr hektischen Leben in Tokio, ist der Garten einfach ein Traum! Da ich ja wie gesagt leider keine Fotos machen konnte, findet Ihr hier einen Link zu Fotos rund um den Imperial Palace und den wunderschönen Garten.
Da es mittlerweile Mittag war, habe ich nach dem Gartenrundgang erst einmal eine Pause im angenehm auf 25° gekühlten Starbucks gemacht :-).
Am Nachmittag ging es dann weiter im Osten Tokios im Ryogoku Viertel. In diesem Viertel steht neben der größten Sumo Arena Japans auch das bekannte Edo Tokyo Museum. Hier wollte ich auch meinen Nachmittag verbringen und mich vor der Hitze retten. Auf dem Weg zum Museum konnte ich mein Glück kaum fassen, als ich an einer französischen Bäckerei vorbeikam. Baguettes, Törtchen und das Beste: richtiges GRAUBROT! Man muss wissen, dass es hier zwar Brot gibt, aber nur das wabbelige Sandwich Brot aus den USA. Daher zehrt jeder Praktikant und wahrscheinlich jeder hier länger lebender Ausländer, sich nach RICHTIGEM Brot :-). Den hohen Preisen zum Trotz, hab ich mir ein Käsebutterbrot (die es hier interessanterweise abgepackt gab) und ein Mohnbrötchen (es sah aus wie ein Möhnbrötchen und schmeckte wie das übliche japanische Sandwichbrot mit Mohn) für geschlagene 10€ gekauft. Vor Glück strahlend mit dem Butterbrot und dem Brötchen bepackt, habe ich mich dann in eine Ruhezone eines Edelkaufhauses gesetzt und mein Stückchen Heimat genossen-es war wundervoll :-)! Ich schien dabei sehr glücklich drein zu schauen, jedenfalls nickten mir die Japaner um mich herum zu und grüßten mich :-D.
Wahrlich gestärkt von diesem tollen Mittagessen bin ich dann in das Edo Tokyo Museum gegangen. Bis zum 16. Jahrhundert hieß Tokio noch Edo und daher trägt auch das Museum zwei Namen. Erst als der Kaiser samt Gefolge Kyoto verließ und Tokio zu seinem Hauptsitz erklärte, wurde Edo in Tokio umbenannt. Das Museum erläutert die Geschichte Tokios von den Anfängen der Stadt bis zu den Olympischen Spielen 1964 in Tokio. Besonders toll ist es, dass viele Paläste (die leider einige Erdbeben, Brände oder Kriege nicht überstanden haben) nachgebaut sind-entweder in Miniaturform oder beinahe Orginalgröße. Beeindruckt von der japanischen Geschichte habe ich ganze 3 Stunden in dem Museum verbracht, geplant waren maximal 2 ;-). Spannend war es auch durch die real nachgebauten Häuser des Tokio des 18. Jahrhundert zu gehen und sich dort umzugucken. Es verwundert einen dann nicht mehr, dass die Japaner ein anderes Gefühl für Enge haben als wir Europäer. Wer mit 5 Leuten sich sein Leben lang 8qm teilt, der fühlt sich hier in den U-Bahnen sicherlich wohler als ich ;-).
Nach dem Museumsbesuch habe ich mich müde von der Hitze und den vielen neuen Eindrücken auf den Heimweg gemacht.
Momentan finden in Tokio und Umgebung viele Feste an den Schreinen und Tempeln statt und morgen wollen wir uns eins davon angucken. Außerdem geht es morgen nach Harajuku, da dort Sonntags bei schönem Wetter viele Straßenkünstler unterwegs sind. Ich bin also gespannt auf morgen :-)!

Oyasuminasei!

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